Reisebericht: Norditalien mit dem Wohnmobil

Da wir in diesem Jahr nur wenig reisen konnten, haben wir uns kurzfristig entschlossen, im Oktober noch einmal mit dem Wohnmobil nach Norditalien zu fahren. Es ging nach Venedig und in die Dörfer der Chinque Terre. Auf der Rückfahrt legten wir noch einen Zwischenstopp am Gardasee ein.

Die Anreise

Unsere Reise begann wie immer abends. Nachdem das Wohnmobil gepackt war, ging es los. Bei wenig Verkehr kamen wir bis zum Irschenberg. Zuvor hatten wir wieder einmal Schwierigkeiten, einen Übernachtungsplatz an der Autobahn zu finden, da die Autobahnkapitäne mit ihren Lastwagen die Parkplätze, die wir vorher angefahren hatten, komplett blockiert hatten.

Der Lärm am gewählten Platz hielt sich in Grenzen und wir freuten uns auf unser mobiles Bett und die Nachtruhe. Leider hatte der ADAC andere Pläne. Kurz nach dem Einschlafen wähnten wir uns auf einer Baustelle. Bleche klapperten, Seilwinden ratterten, Menschen unterhielten sich mehrsprachig. Ein Blick aus dem Fenster verriet die Ursache. Offenbar war eines der in der Nähe geparkten Fahrzeuge liegen geblieben. Der Abschleppwagen parkte direkt vor unserem Bett.

Erst als der Ladevorgang beendet war, kehrte Ruhe auf dem Parkplatz ein. Wir brauchten eine Weile, um wieder einzuschlafen. Das hat man davon, wenn man auf der Autobahn übernachtet. Selbst schuld!

Am nächsten Morgen frühstückten wir in aller Ruhe und rüsteten unser Fahrzeug mit der Österreich-Plakette aus. Weiter ging es über Salzburg und Villach in Richtung Venedig. Diesen Weg in den Süden kannten wir noch nicht.

Unterwegs nach Venedig

Wir kamen gut voran und beobachteten den Kampf der Sonne mit dem aufsteigenden Nebel. Nach einer Kaffeepause erreichten wir gegen Mittag Bella Italia. Sofort kam die Fahrt ins stocken. Die Autobahn bestand nur noch aus Baustellen. In vielen der Tunnel herrsche eine einspurige Verkehrsführung und wir rollten langsam hinter den Brummis her.

Nach Udine gab es keine Baustellen mehr, dafür herrschte eine klare Aufteilung der Fahrspuren. Rechts die LKW mit 80km/h in einer Schlange, Abstand 4 bis 20m, links die PKW mit 130km/h. Und die Wohnmobile?

Bei einer Kaffeepause schaute ich mir die restliche Route auf dem Navi nochmals an. Unser Tantchen, wie die Dame mit der guten Ortskenntnis bei uns genannt wird, sollten wir mit einer Fähre von Mestre hinüber auf die Laguneninsel fahren. Leider verkehrt die Fähre nur sehr selten. Schnell verbot ich die Nutzung und schon stimmte die Route wieder. Ob wir beim Fahren irgendwann misstrauisch geworden wären?

Wir schafften die letzten  80km und verließen die Autobahn in Richtung Jesolo. Die letzten 20km über die Landzunge bis zu unserem Ziel, Punta Sabioni zogen sich in die Länge. Dafür erhielten wir auf dem Campingplatz Miramare einen schönen Stellplatz. Wir hatten genug für den Tag und verzichteten auf weitere große Aktionen und beschränkten uns auf eine längere Hundegasse.

Unser Besuch in Venedig

Nach einer sehr ruhigen Nacht starteten wir Richtung Venedig. Mit den Rädern erreichten wir schnell den Anleger und das Linienschiff brachte uns in 40 Minuten zum Markusplatz. Schon befanden wir uns mitten im Gedränge von Touristen aus aller Welt. Besonders umlagert war der Fotostandpunkt der Seufzerbrücke.

Wir schlenderten über den Platz und durch die engen Gassen. Wie alle anderen Besucher auch wählten wir den von vielen namhaften Geschäften gesäumten Weg in Richtung der Rialtobrücke.

Nach dem Überqueren der Brücke entschieden wir uns, die Hauptgasse zu verlassen und bogen in kleinere Nebenwege ab. Wie wir es bereits von früheren Besuchen kannten, gab es sofort mehr Platz und die Touristenströme waren verschwunden.  Wir fanden lauschige Ecken und schöne Marktstände.

Irgendwann beendeten wir diesen Besuch in der Stadt mit einer Vaporettofahrt durch den Canale de Grande zurück zum Anleger am Markusplatz. Mit dem nächsten Schiff ging es zurück zum Wohnmobil.

Venedig bei Nacht

Erst kurz vor Sonnenuntergang brachen wir zu einem zweiten Bummel durch die Stadt der Dogen auf. Gleich am Anleger bogen wir in weniger belebte Gassen ab und überließen es dem Zufall, wo uns der Weg hinführen würde. So fanden wir ein anderes Venedig. Auf einem Platz spielten Kinder Fußball und Nachbarn unterhielten sich vor der Haustür. Wir genossen den schönen Spaziergang durch eines der Wohnviertel der Stadt.

Irgendwann half uns die Karte auf dem Handy, den Weg zurück zum Canale de Grande zu finden. Von der Rialtobrücke führte unser Weg zum Markusplatz und zum Anleger. Fast ohne Wartezeit brachte uns das Boot pünktlich zum Campingplatz zurück. Müde vom vielen Laufen freuten wir uns auf unser Wohnmobil.

Murano und Burano, zwei sehenswerte Inseln

Schon bei der Reiseplanung hatten wir uns vorgenommen, diesmal Venedig nicht nur auf der Durchreise zu besuchen. So  ging es am nächsten Morgen nach dem Frühstück mit italienischem Gebäck wieder zum Anleger. Diesmal wählten wir das Schiff in Richtung der Laguneninseln Burano und Murano.

Nach einer schönen Fahrt durch die Lagune erreichten wir zuerst die Fischerinsel Burano, bekannt für Stickereine und für die bunten Häuser. Allerdings bemerkten wir schnell, dass wir einen Fehler begangen hatten. Es war Samstag und viele Einheimische nutzten den sonnigen Tag zu einem Besuch der Insel. Später lasen wir, dass ein Ausflug auf die Inseln zu den beliebten Wochenendausflügen der Region gehören.</>

Dennoch genossen wir den Spaziergang über die Insel. Es gibt wirklich Häuser in allen denkbaren Farben. Die ganze Insel wirkt dadurch heiter und luftig. Es blieb uns rätselhaft, weshalb der schiefe Turm der Kirche noch nicht eingestürzt ist. Die Neigung ist beachtlich. Wie in Venedig selbst liegt die Ursache der Neigung im wenig tragfähigen Untergrund in der Lagune.

Nach zwei Stunden beendeten wir unseren Rundgang und begaben uns zum Anleger in Richtung Venedig und Murano. Leider hatten viele andere Besucher die gleiche Idee. Mit einem stark überfüllten Vaporetto ging unsere Fahrt weiter.

Auf Murano freuten wir uns, der Enge entkommen zu können. Dort steht das Glas im Vordergrund. Murano-Glas ist ein Qualitätsbegriff. Wir besuchten einige Glasläden und sahen uns die Insel an. Die Bauweise erinnert stark an Venedig. Wir empfanden Murano als einen Vorort von Venedig.

Um uns nicht nochmals in die bedrückende Enge auf den Linienschiffen Richtung Venedig begeben zu müssen, entschieden wir uns, für Rückweg die gleiche Strecke Murano – Burano – Punta Sabioni zu nutzen. Die Entscheidung erwies sich richtig. Auf einem nur mäßig besetztem Schiff konnten wir die Rückfahrt durch die weite der Lagune zum Wohnmobil genießen.

Eine kleine Episode am Rande: Immer wieder fragten Passagiere die Vaporettobesatzung nach der Fahrtrichtung. Da es zu Nachfragen kam, da es Missverständnisse zwischen Murano und Burano gekommen war, sagte die Dame mehrmals lautstark:   Muhhh  Muhhh  Muuh rano. Trotz der Enge hatte die Dame damit die Lacher auf ihrer Seite und einige Fahrgäste muhten kräftig mit. Wie immer, mit etwas Spaß gehts besser!

Strände und ein weiterer Besuch in Venedig

Den letzten Tag in Punta Sabioni nutzten wir, um am Morgen noch die weiten, endlosen Strände des Lido de Jesolo zu begutachten. Bei strahlendem Sonnenschein schauten wir uns die Großbaustelle zur Hochwasserabwehr und den endlosen Strand an. Natürlich nutzten wir die Gelegenheit, direkt an der Flutkante entlang zu schlendern.

Am Nachmittag starteten wir nochmals zu einem Besuch in Venedig. Diesmal standen die Stadtteile westlich des Canale de Grande auf dem Programm. Bei der Ankunft am Markusplatz fielen uns viele Brautpaare auf, die von Fotografen begleitet, über den Markusplatz schlenderten.

Gerade als wir mit einem Vaporetto Venedig für dieses Mal verlassen wollten, bot sich uns ein besonderes Schauspiel. Ein großes Kreuzfahrtschiff fuhr direkt vor uns aus der Stadt. Die verursachten Wellen behinderten sogar den Linienverkehr der kleinen Schiffe. Muss es sein, dass diese Schiffe Venedig weiter schädigen? (Aktualisierung: Wie ich jetzt im Netz gelesen habe, werden die Besuche der großen Schiffe ab 2015 durch ein Gesetz stark eingeschränkt werden.)

Wetterkapriolen in der Chinque Terre

Nach soviel Kanäle, Gondeln und Schifffahrt zog es uns weiter in den Westen. Levanto und die Chinque Terre hatten wir uns ausgesucht. Bevor wir auf die Autobahn fuhren, füllten wir noch unseren Kühlschrank wieder auf. Es folgte die Fahrt durch die Po-Ebene, die wir wieder einmal als äußerst langweilig empfanden. Bei mäßigem Verkehr rollten wir durch die eintönige und wenig abwechslungsreiche Landschaft, bevor es hinter Parma dann in die Berge ging.

Tapfer nahm unser Wohnmobil die Anstiege über das Gebirge. Spektakulär mit tollen Blicken in die Tiefe auf das Meer gestaltete sich die Abfahrt hinunter nach Levanto. Im Ort angekommen, war die Konzentration des Fahrers einmal mehr gefordert. Durch den typischen italienischen Verkehr fanden wir den Campingplatz. Dank unseres Anrufes erhielten wir einen für uns reservierten Platz.

Sofort nach dem Einrichten statteten wir noch dem abendlichen Strand einen Besuch ab. Später bemerkten  wir einen Nachteil unseres Standplatzes unter großen Olivenbäumen. Da der Wind leicht aufgefrischt hatte, fielen die Früchte vom Baum und klopften auf unser Dach. Plop, Plopp.

Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass das schöne Wetter und die Sonne uns verlassen hatten. Starke Bewölkung signalisierte baldigen Regen. Wir beschlossen einen Ruhetag einzulegen und uns Levanto näher anzusehen. Mit dem Rad und zu  Fuß erkundeten wir die engen Gassen des Ortes. Levanto zeigte sich als ein typischer kleiner Badeort mit engen Gassen und typischen italienischem Flair. Mit einer sehr guten Pizza, die Pizzaria auf dem Campingplatz ist eine Empfehlung wert, beschlossen wir den faulen Tag.

Nachdem es in der Nacht mehrfach regnete und uns das Plop, Plopp der Oliven durch die Nacht begleitete, zeigte sich am Morgen das Wetter von der freundlichen Seite. Sogar das mittlerweile vertraute Geräusch auf dem Dach fehlte.

So starteten wir mit der Bahn in Richtung Chinque Terre. Die kleinen Dörfer an der Steilküste sind am Besten mit dem Zug von Levanto oder La Spezia aus zu erreichen. Die Nahverkehrszüge fahren mindestens 1x pro Stunde.Wir begannen unsere Exkursion in Riomaggiore und erstiegen den Ort. Wie bereits in Venedig bewährte es sich, nicht nur die Hauptstrasse zu begehen. Obwohl der Andrang jahreszeitbedingt erträglich war, merkte man die Ankunft der Züge deutlich auf den Gassen. Es dauerte immer einige Zeit, bis die Besucher sich verteilt hatten.

Leider konnten wir den Fußweg in Richtung Manarola nicht benutzen, da der Weg gesperrt war. So blieb uns nur der Zug. Während der Besichtigung des Ortes zog ein leichtes kurzes Regenschauer über uns hinweg. Zur Stärkung erstanden wir eine kleine Mahlzeit, die wir am Wasser sitzend einnahmen. Die Möwen beäugten uns dabei neidisch. In der Ferne konnten beobachten, wie nördlich an der Küste ein Gewitter niederging.

Wieder besichtigten wir den eng an die Talhänge gebauten Ort. Irgendwann meldeten unsere Knie, dass genug Treppen und steile Wege hinter uns lagen. Die Bahn brachte uns am Nachmittag schnell nach Levanto zurück.

Im Zug gab es noch ein Erlebnis der besonderen italienischen Art. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten alle Ansagen in Italienisch und Englisch. Plötzlich ertönte eine Ansage auf Deutsch: Einige Türen des Zuges sind defekt und mit gelben Aufklebern gekennzeichnet. Bitte prüfen Sie, ob dies für die Tür in ihrer Nähe gilt, damit sie sich rechtzeitig zu einem fuktionierendem Ausgang begeben können.“ Im gesamten Wagen brach Gelächter aus. Wir hatten Glück, die Tür im Wagen öffnete sich ordnungsgemäß,Nach einer Erholungspause erledigten wir noch ein paar Einkäufe, während erneut ein Gewitter knapp an uns vorüber zog. Wieder war ein Urlaubstag vorbei.

Der neue Tag begann mit einer schlechten Nachricht: Die Wetter-App warnte vor ergiebigem Dauerregen und Gewitter. Der Blick zum Himmel deutete auf gewittrige Schauer hin. Wir überlegten kurz, uns wieder Richtung Norden auf den Weg zu machen. Nach dem Frühstück fiel die Entscheidung: Wir bleiben noch einen Tag.

Wieder ging es zum Bahnhof und mit dem Zug in Richtung Chinque Terre. Diesmal wählten wir Vernazza als Ziel aus. Wir schlenderten durch den Ort und versuchten, den zahlreichen Kreuzfahrtpassagieren zu entkommen, die brav ihren Schilderträgern folgten. Länger verweilten wir am kleinen Strand des Ortes, der nur durch eine Höhle im Fels betreten werden kann. Als kleine Belastungsprobe für unsere Knie bestiegen wir anschließend eine kleine Festung Doria mit einem herrlichen Blick über die Küste der Chinque Terre. In einer Bäckerei versorgten wir uns mit Leckerein, die wir am Hafen sitzend verzehrten. Der Wettergott zeigte sich wohl gesonnen und wir verbrachten eine längere Zeit im Sonnenschein und beobachteten die Besucher aus aller Welt.

Irgendwann begaben wir uns zum Bahnhof, um nach Levanto zurückzukehren. Jetzt begann ein kleines Abenteuer. Der nächste Zug wollte einfach nicht kommen. Letztendlich traf er mit einer Verspätung von fast 40min ein. Allerdings währte die Fahrt nur kurz, dann standen wir 10min im Tunnel. Sonst gab es immer Ansagen, diesmal schwieg der Lautsprecher beharrlich.

Im Bahnhof von Monterosso folgte die nächste Zwangspause. Es ging einfach nicht weiter. Leute stiegen ein, Leute stiegen wieder aus. Wir rechneten schon damit, dass die Fahrt in Gegenrichtung weitergehen würde, als endlich das letzte kleine Teilstück in Angriff genommen wurde. Als wir in Levanto ausstiegen, stellten wir fest, dass wir für die üblicherweise 9min dauernde Fahrt über eine Stunde benötigt hatten. Pannen scheint es nicht nur bei der Bundesbahn zu geben.

Da der große Regen noch immer nicht gekommen war, rafften wir uns nach einer Kaffeepause noch zu einem weiteren Abenteuer auf. Wir befuhren den seltsamen Radweg von Levanto nach Framura. Der Weg führt auf einer alten Bahntrasse direkt am Meer entlang. Das Besondere ist, dass die 5km fast komplett in alten, aber gut beleuchteten Tunneln verlaufen. Der längste Tunnel ist über 1km lang. An den Lücken zwischen den Bauwerken gibt es immer wieder sehenswerte Ausblicke auf das Meer, teilweise mit kleinen Stränden.

Durch die fast ebene und geteerte Strecke in den Tunneln merkten wir nicht, dass wir insgesamt 10km unterwegs waren. Kurz vor dem Ende unserer Tour verfinsterte sich der Himmel. Wir hofften, es noch vor dem großen Regen zum Wohnmobil zurück zu schaffen. Wieder einmal hatten wir uns von dem speziellen Mikroklima in Levanto täuschen lassen. In den Bergen des Hinterlandes regnete es höchstwahrscheinlich kräftig, während es direkt an der Küste bei drei kleinen Tropfen auf das Dach des Wohnmobils blieb.

Nach diesem mit Aktivitäten gespicktem Tag belohnten wir uns nochmals mit einer leckeren Pizza aus der oben bereits gelobten Campingplatzpizzaria. Und damit war unser letzter Tag in Levanto zu Ende.

Nachtrag:

Wie wir später erfahren haben, verursachten die dunklen Wolken, die während unseres Aufenthaltes in Levanto über uns hinwegzogen, 80km weiter in Genua heftige Überflutungen und große Schäden. Es gab sogar ein Todesopfer.

Stippvisite am Gardasee

Am nächsten Morgen lief unser übliches Abreiseprogramm: Hundegasse, Brötchenkauf, Frühstück sowie Ver- und Entsorgung. Da wir auf dem Weg nach Norden noch einen kleinen Zwischenstopp einlegen wollten, entschieden wir uns für den Gardasee.

Die Fahrt zum liebsten See der Bayern verlief ohne nennenswerte Vorkommnisse. Es fiel uns nur auf, dass einige Flussbetten im Gebirge im Vergleich zur Hinfahrt merklich mehr Wasser führten.

Unterwegs probierte ich eine neue Technik zur sicheren Beherrschung der Autobahnmautautomaten aus. Irgendwie muss es auch für Wohnmobilfahrer gehen, die Automaten zu bedienen, ohne einen Bandscheibenvorfall zu riskieren. So schnallte ich mich schon beim Anrollen an die Zahlstelle ab und bereitete mich darauf vor, diesmal den oberen Teil des Automaten zu benutzen.

Gleich nach dem Stoppen begann ich mich nach oben zu strecken. Erst jetzt bemerkte ich die ausgestreckte Hand des Kassierers, der sich über meine Streckübungen wunderte. es war die einzige von uns benutzte Zahlstelle, an der noch ein Kassierer tätig war.Am Gardasee fuhren wir an der Ostseite entlang, die wir noch nicht bereist hatten. Wir landeten schließlich in Malcesine auf einem Campingplatz. Nach dem Einrichten unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang am See entlang. Nach einem typischen italienischen Abendessen (Bratwurst mit Kartoffelpüree und Salat) war wieder ein Urlaubstag vorbei.

Abend am Gardasee

In Malcesine ist Samstag Markttag. Wir schwungen uns auf die Räder und machten uns auf den Weg. Das Wetter zeigte sich durchwachsen, aber es regnete nicht. Die Wolken zogen an den Bergkuppen entlang.

Am Ziel angekommen, schlenderten wir gemütlich über den Markt. Das Angebot, viele Lederwaren, Kleidung und allerlei Kleinigkeiten, fanden wir sehenswert. Allerdings blieben die Geldbörsen geschlossen. Anschließend gingen wir noch durch die engen Gassen des Örtchens.

Nach einem leckeren Eis am Hafen besichtigten wir noch die alte Festung und wandelten auf Goethes Spuren, bevor wir die Rückreise zum Wohnmobil antraten.

Der Regen lies erst während der Dämmerung nach. Wir nutzten die Zwangspause und beschäftigten uns mit unserer Reiseliteratur und dem Reisebericht.

Gefangen am Gardasee

Ursprünglich planten wir, am Sonntag die Heimreise anzutreten. „Leider“ konnten wir die Planung nicht einhalten, da die östliche Gardaseeetraße auf Grund eines Marathonlaufes den ganzen Vormittag gesperrt war. Gern nahmen wir den zusätzlichen Tag am See in Kauf. Bereits gleich nach dem Frühstück fand die Sonne den Weg durch die Wolken und zeigte uns, dass die Entscheidung richtig war.  Wir sattelten die Räder und fuhren im Sonnenschein einige Kilometer am Gardasee entlang. Im kleinen Supermarkt erstanden wir einige Kleinigkeiten, die uns in der Wohnmobilküche fehlten.

Nach der Mittagspause zeigte sich, dass der ursprünglich geplante Besuch auf dem Monte Baldo ausfallen musste, da sich immer wieder Wolken auf den Berg legten. Und nur für einen Spaziergang in den Wolken erschien uns die Seilbahnfahrt zu teuer.

So besuchten wir nochmals Malcesine. Am Sonntag Nachmittag zeigte sich die Stadt angenehmer. Die Zahl der Besucher hielt sich in Grenzen. Durch die Sperrung der Straße am Vormittag fanden nur wenige Touristen den Weg in die Stadt. Wir bummelten in aller Ruhe durch die Gassen und suchten das eine oder andere Geschäft auf. Mit einem Eis in der Abendsonne am Hafen ging der Besuch Ende.

Durch die Wassermassen nach Franken

Am Montag stand leider die Rückfahrt auf dem Programm. Nachdem die Nacht trocken geblieben war, zog am Morgen ein Gewitter auf. Wir schafften es noch, die üblichen Arbeiten zu erledigen, bevor der Regen begann.

Während es um uns herum krachte und blitzte, verließen wir den Campingplatz machten wir uns auf den Weg. Der starke Regen begleitete uns bis zum Brenner. Zeitweilig stand soviel Wasser auf der Fahrbahn, dass wir nur noch langsam fahren konnten. Die Sichtweite betrug nur noch wenige Meter. Insbesondere um Bozen herum befanden wir uns mitten in einem Wolkenbruch.

Mit Überfahren des Brenners besserte sich das Wetter und wir kamen gut voran. Nach einigen Pausen erreichten wir am Abend  unsere Heimat. Wieder ging eine schöne Reise zu Ende.

letzte Änderung 12/07/2019