Strom im Wohnmobil – 230V aus der Steckdose

Bei der Stellplatzauswahl spielt immer wieder die Frage nach dem Stromanschluss eine wichtige Rolle. Ohne 230V geht es nicht. Daher geht es heute um die 230V-Anlage in unseren Wohnmobilen.

Aufbau der Anlage

Im den Fahrzeugen befinden sich zwei Sicherungsautomaten zur Absicherung der bordeigenen Installation. Wie ich im Rahmen einer Nachbarschaftshilfe auf dem Stellplatz feststellen musste,  kennen einige der Besatzungen die Lage der Sicherungen nicht. Die Hersteller verstecken die Automaten gut in Schränken oder hinter Abdeckungen um den wohnlichen Eindruck aufrecht zu halten. In der Regel befinden sich die Sicherungen in der Nähe der Außensteckdose.

Jeder Nutzer eines Wohnmobils sollte sich einmal auf die Suche machen. Irgendwann kommt es irgendwie zum Auslösen der Sicherungen. Dann erst die Anleitungen heraus zu suchen, ist keine Lösung.

Die weitere Anlage ist übersichtlich. Je nach Mobil gibt es nur wenige 230V Verbraucher. Einige Steckdosen, das Batterieladegerät bzw. der Elektroblock und manchmal der Kühlschrank werden mit Netzspannung versorgt. Die weiteren Verbraucher laufen über das 12V-Netz.

Die öfter installierten Wechselrichter möchte ich an dieser Stelle nicht näher betrachten, da es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Wichtig ist nur, dass auf jeden Fall eine elektrische Verbindung zwischen dem Wechselrichter und dem Landstrom verhindert werden muss. Sonst kann es gefährlich werden.

Absicherung auf dem Campingplatz

Auf einigen Campingplätzen, besonders in Italien, wird man an der Rezeption gefragt, welche Absicherung erforderlich ist. Die gebühr für den Stromanschluss hängt dann von der gewählten Sicherungsgröße ab.

Dazu eine kleine Abschätzung. Das Batterie-Ladegerät wird direkt nach der Ankunft die Batterien laden. Je nach Ladezustand und Größe wird der Strom ca. 2A – 3A benötigen, um die Batterie wieder zu füllen. Hinzu kommt der Kühlschrank mit einer Stromaufnahme von 1A. Damit ist der Grundbedarf des Mobils gedeckt.

Wenn dann am Abend der Fernseher hinzu kommt, ist das Laden der Bordbatterie meist beendet. So ist es möglich, bereits mit einem 5A Anschluss klarzukommen.

Jetzt kommt es noch auf den gewünschten Komfort an. Kaffeemaschine, Föhn Backofen, Mikrowellengerät müssen zusätzlich berücksichtigt werden. Da diese Geräte kurzzeitig eine hohe Leistung erfordern, kann es manchmal mit 10A knapp werden. Da es diese Dinge bei uns an Bord nicht gibt, reichte uns in Italien einmal sogar eine 4A Absicherung.

Pauschale oder verbrauchsabhängige Abrechnung

Um schwierige Abrechnungen und  teure Messgerät zu sparen, rechnen die meisten Plätze den Stromverbrauch pauschal ab. Damit die Einnahmen die Kosten für das Campingplatznetz und für den Verbrauch decken, erfolgt eine Mischkalkulation.  Camper mit geringem Verbrauch zahlen dabei für Vielverbraucher mit.

Wie wir immer wieder beobachten konnten, nutzen einige Wohnmobilisten die pauschale Abrechnung aus.  Selbst wenn im Fahrzeug keine Elektroheizung installiert ist, kommt der elektrische Heizlüfter zum Einsatz, um das teure Gas zu sparen. Wie mir ein Platzbetreiber erzählte, reduzierte die Umstellung von Strompauschale auf Einzelabrechnung den Stromverbrauch des Platzes erheblich. Auch er sah die Ursache bei den „Stromheizern“ mit den 2kW-Heizlüfter im Fahrzeug.

Das einfache Thema Strom kommt aus der Steckdose gilt leider nicht für uns Wohnmobilfahrer. Allerdings sind es nur wenige Dinge, die es zu beachten gilt, um sicher und zuverlässig den Landstrom nutzen zu können.

letzte Änderung 06/03/2023