Jena, ein lohnenswerter Stadtbesuch

Dieser Artikel ist vor mehreren Jahren entstanden. Im Laufe der Zeit werden sich manche Dinge verändert haben. Dennoch kann ein älterer Post noch interessante Anregungen und Informationen enthalten. Daher bleibt der Artikel weiterhin im Netz verfügbar.

In Thüringen gibt es viel zu entdecken. Sofort fallen Orte wie Weimar und Eisenach ein. Im folgenden Artikel geht es um die zu unrecht weniger bekannte Stadt Jena, die Stadt von Karl Zeiss, Schott und Abbe.

Fakten

Jena Rathaus und Jentower

Jena in Thüringen beherbergt ca. 100.000 Einwohner. Damit ist Jena die zweite Großstadt in Thüringen. Einen großen Anteil an der Bevölkerung bilden die ca. 20.000 Studenten der Friedrich-Schiller-Universität. Die Bildungseinrichtung verfügt über eine 450-jährige Tradition.

Durch die Lage der Stadt im Saaletal entwickelte sich die Stadt hauptsächlich in Nord-Süd Richtung. Die Stadt ist insgesamt ca. l0km lang. Ein Großteil der Bevölkerung lebt im südlichen Stadtteil Lobeda. Hier überwiegen die für die neuen Bundesländer typischen Plattenbauten.

Der Stadtkern um den Markt bietet eine Mischung aus historischen Gebäuden und moderner Architektur. Durch die Zerstörungen im Krieg verlor die Stadt einen Großteil der historischen Bausubstanz.

Die bekannten Unternehmen Schott und Zeiss prägten die Stadt und hinterließen deutliche Spuren. Im Zentrum steht ebenfalls das einzige Hochhaus der Stadt. Der Jentower, im Volksmund Keksrolle genannt, entstand 1970. Der ursprüngliche Plan, die Forschungsabteilung von Zeiss in dem Gebäude unterzubringen, scheiterte jedoch. So nutzte die Universität das Haus. Heute beherbergt es Büros verschiedener Firmen. Hauptmieter ist die Firma Intershop, ein Unternehmen des neuen Marktes. Eine Aussichtplattform im Obergeschoss steht den Besuchern offen.

Rathausuhr

Kulturell sind die Namen Goethe und Schiller mit Jena verbunden. So kann z.B. Schillers Gartenhaus besichtigt werden. Für Besucher gibt es einige weitere sicherlich sehenswerte Punkte. Der Botanische Garten, das Zeiss-Planetarium, das Schott-Museum und das Optische Museum sollen hier stellvertretend genannt werden. Über die Grenzen Jenas hinaus bekannt sind die 7 Wunder von Jena. Der Ursprung ist ein lateinischer Studentenvers aus dem 17.Jahrhundert:

  • die Durchfahrt unter dem Altar der Stadtkirche
  • die Figur des Schnapphans an der Rathausuhr (Die Figur bewegt sich zu jeder vollen Stunde)
  • der Drache von Jena, ein Kunstdrache (im Stadtmuseum)
  • der Jenzig, einer der Jena umgebenden Berge
  • die alte Camsdorfer Brücke (Nachbau an alter Stelle)
  • der Fuchsturm (Bergfried einer Festungsruine auf dem Hausberg)
  • das Weiglsche Haus, ein für damalige Zeit sehr technisch ausgestattetes Gebäude (abgerissen bzw. zerstört)

Meine Erfahrungen

Der erste Eindruck von Jena besteht aus der großen modernisierten Plattenbausiedlung, direkt an der Autobahnausfahrt. das Bild wandelt sich, sobald Lobeda verlassen wird.

Das viele Grün an der Saale und die umgebenden Berge prägen das Bild. Die Innenstadt zeigte sich mir als eine Stadt der Gegensätze. Moderne Architektur und historische Bauten wechseln sich reizvoll ab. Der Jentower ist immer präsent.

In der Innenstadt gibt es ein breites Spektrum von mehreren überdachte Einkaufszentren und kleinen Läden.

 Interessant fand ich den Nahverkehr in Jena. Die moderne Straßenbahn trägt die Hauptlast und verbindet die einzelnen Stadtteile. So dauert eine Fahrt aus dem Stadtzentrum in den südlichen Vorort Lobeda nur ca. 20min. Für Besucher empfiehlt sich eine Tageskarte oder eine Gruppenkarte zum Erkunden der Stadt.

Mir gefiel der Besuch der durch die Studenten geprägten jungen Stadt gut. Es gibt viel zu entdecken und zu sehen. Ich werde die Stadt noch öfter besuchen.

letzte Änderung 11/04/2023