Bisher kamen meine Frankreich-Tipps aus der Bretagne. Diesmal geht es an den Atlantik. Mein Reisetipp für Wohnmobilfahrer beschäftigt sich mit der Bucht von Arcachon, dem Cap Ferret und der bekannten Düne von Pilat, der größten Wanderdüne Europas.
Wissenswertes über die Bucht von Arcachon
Das Bassin d’Arcachon liegt südlich von Bordeaux an der Atlantikküste. Die flache Bucht wird durch eine Landzunge vom Meer abgetrennt. Bei Ebbe fallen große Teile der Bucht trocken. Um die Flora und Fauna zu schützen, legte man mehrere Naturschutzgebiete an. Im vor dem Atlantik geschützten Becken werden von vielen Fischern Austern gezüchtet. An der Bucht liegen mehrere ehemalige Fischerdörfer, die sich zu Ferienorten gewandelt haben.
Der Badeort Cap Ferret mit dem Leuchtturm liegt an der Spitze der Landzunge. Der Besucher der von Dünen und Kiefernwäldern geprägten Landzunge kann bei Flut zwischen zwischen dem ruhigen Wasser des Bassin d’Arcachon und den Wellen des Atlantik wählen.
Der größte Anziehungspunkt der Region ist die Düne von Pilat, eine Düne der Superlative. Europas größte Wanderdüne wartet mit beeindruckenden Dimensionen auf. Sie ist bis zu 100m hoch, 500m breit und 2,5km lang. Die gut für den Besucher erschlossene Düne befindet sich immer noch in Bewegung.
Meine Erlebnisse und Erfahrungen an der Bucht von Arcachon
Bei zwei Besuchen erhielt ich zwei verschiedene Eindrücke von dem Gebiet. Bei meinem ersten Besuch wählten wir einen Campingplatz an der Düne von Pilat als Standort aus. Nach zwei Tagen an der Düne planten wir, zum Cap Ferret umzuziehen. Die Aktion brachen wir ab, da uns das Gebiet mit Staus, Gedränge und Menschenmassen begrüßte. Dazu hatten wir keine Lust.
Der zweite Besuch verlief gänzlich anders. Wir reisten in der vorletzten Woche der Ferien an und steuerten direkt einen Campingplatz an der Atlantikküste außerhalb der Orte an. Obwohl der Platz gut besucht war, empfanden wir den längeren Aufenthalt sehr erholsam. Den Massenandrang spürten wir nicht.
Der wesentliche Unterschied zwischen den Besuchen bestand darin, dass wir beim ersten Besuch die Halbinsel an einem Samstag anfuhren. Dann besuchen die Franzosen ihre Ferienwohnungen und -häuser. Bei schönem Wetter kommen viele Tagesbesucher aus Bordeaux und Umgebung hinzu. Das Ergebnis ist, dass die Hauptstrasse und die Parkplätze überlastet sind. Auf unserem Campingplatz an den Dünen bekamen wir davon nur wenig mit.
Die Düne von Pilat
Da wir schon einige größere Sandhaufen kannten, reisten wir ohne zu große Erwartungen an. Wir wählten den Campingplatz am Ende der Düne aus, da hier der Zugang zum Meer ohne Überquerung der Düne möglich war. Die Wahl erwies sich als richtig.
Bereits unser erster kleiner Spaziergang am Abend zeigte uns die Dimensionen auf. Wir sahen in der Ferne den höchsten Punkt, verzichteten jedoch auf den Aufstieg. Erst am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg. Der Aufstieg zog sich immer weiter in die Länge. Der Marsch durch den noch nicht von der Sonne erwärmten Sand raubte uns die Kräfte. Dennoch erreichten wir nach etwa einer Stunde den höchsten Punkt und genossen die Aussicht über das Meer, das Cap Ferret und die Bucht von Arcachon. Wir waren froh, den langen Weg von der Seite gewählt zu haben, denn nur so erlebten wir die wahren Dimensionen des Sandhaufens.
Besonders schön empfanden wir es an allen Abenden unseres Besuchs, nach dem Abendessen nochmals einen Teil der Düne zu erklimmen. Die dann fast menschenleere Düne im Abendlicht mit einem Sonnenuntergang im Meer war für uns Inbegriff von Urlaub und Entspannung.
Am Cap Ferret
Wie schon an der Düne gegenüber, gibt es am Cap Ferret genug Sand. Die Dünen sind nur sehr viel kleiner und Richtung Meer folgt dann ein breiter, schöner Sandstrand. Unser Campingplatz, siehe Camping xxxxx, lag in einem hohen Pinienwald. Der befestigte Weg zum Meer führte durch einen geschützen Dünengürtel. Da zeitweilig gefährliche Strömungen entstehen können, war das Baden nur an besonders gekennzeichneten und überwachten Stellen möglich.
An der gesamten Atlantikküste führt ein schöner asphaltierter Radweg durch den Wald, der erst im Hauptort Cap Ferret endet. Wir nutzten den Weg mehrmals. Im Ort fanden wir alle Dinge, die der Tourist benötigt. Sofern man nicht am Wochenende die Hauptstraße besucht, merkt man von dem ganzen Touristenansturm wenig. Dann ist ein Spaziergang am Ufer des Beckens vorbei an den Hütten der Austernfischer interessant. Eine Besonderheit des Ortes ist die historische Straßenbahn, die den Anleger mit dem Strand verbindet. Gefallen hat uns der Aufstieg auf den Leuchtturm. Von oben erlebten wir einen schönen Ausblick auf das Cap, die Bucht von Arcachon und die Düne von Pilat.
Abschließend noch ein Tipp für die Wohnmobilreisenden. Wer in der Hauptsaison, den Sommerferien in Frankreich, die Region besuchen möchte, dem empfehle ich die Reservierung eines Campingplatzes, sonst kann es schon einmal eng werden und der angesteuerte Platz ausgebucht sein.
letzte Änderung 16/01/2019