Kastenwagen oder Teilintegriert, unsere Entscheidung

Unser treues Weinsberg-Alkovenmobil, ausgelegt für eine Familie mit Kindern, ist in die Jahre gekommen. Die kleinen Wehwehchen nehmen zu. Gleichzeitig veränderten sich unsere Urlaubsgewohnheiten. Unsere Kinder fahren nicht mehr mit. So planten wir schon länger eine Ersatzbeschaffung. Am Anfang unserer Überlegungen stand  die Frage: Kastenwagen, Teilintegrierter oder Alkovenmobil. Was ist für unseren Zweck die beste Lösung?

Da wir den Markt aus den Augen verloren hatten, besuchten wir Messen und schauen auf den Stellplätzen genauer nach den anderen Fahrzeugen. Schnell merkten wir, dass es schwer ist, einen objektiven Vergleich zwischen den Fahrzeugarten zu bekommen. Jede Bauart hat ihre Vorzüge.

Um uns auf sachlicher Ebene entscheiden zu können, überlegten wir, welche Anforderungen wir an den Neuen stellen. Schnell entstand eine kleine Liste der Dinge, die uns wichtig sind.

Des Wohnmobil muß zu den Reisegewohnheiten passen

Da unsere Kinder nicht mehr mitreisen werden, benötigen wir keine 5 Schlafplätze mehr. Ein Bett für zwei Personen reicht uns zukünftig aus.  Allerdings wollen wir schon 4 Sitzplätze im Fahrzeug haben, um mal einen Fahrgast mitnehmen zu können.

Um unsere Reisegewohnheiten zu unterstützen, legen wir auf ein wendiges Fahrzeug mit einer Maximallänge von 6m wert. Schließlich wollen wir uns auch zukünftig in engen Gassen und auf Single-Track-Roads  herumtreiben.

Auf Wohnzimmerkomfort mit Couch und Fernseher können wir gut verzichten, denn unsere Reisen werden sich nicht über mehrere Monate erstrecken. Da wir es gut mit 2 Kindern in einem einfachen 6m-Alkoven ausgehalten haben, werden wir  auch zukünftig ohne den Wohnzimmerkomfort auf der Reise auskommen.  Wichtiger ist es uns, dass es  Spass macht, sich im Wagen aufzuhalten.  Dazu muss das Raumgefühl passen.

Weitere Anforderungen waren  die 100Liter Frischwasservorrat, eine vernünftige  Bordbatterie und eine gute Heizung mit 2 mal 11kg Gasflaschen. Einige Übernachtungen im Winter, allerdings nicht im Hochgebirge, planten wir ein.

Da wir in der Vergangenheit bei einigen Touren leicht überladen unterwegs waren, wünschen wir uns etwas mehr Zuladung, ohne jedoch die 3,5to Grenze zu überschreiten. Schließlich wollen auch unsere Kinder das Fahrzeug mal leihen. (Führerschein B).

DieTypenauswahl

Schnell merkten wir, dass die Anforderungen gegen ein neues Alkovenmobil sprechen. Ein Fahrzeug mit dem Cw-Wert eines Kleiderschrankes kam nicht mehr in Frage. Die Teilintegrierten rückten in unseren Focus. Leider gefielen uns die Grundrisse nicht. Wir hatten oft den Eindruck, in einem rollenden Schlafzimmer zu stehen. Das Bett stand uns zu sehr im Vordergrund. Besser geschnittene Fahrzeuge erreichten schnell 7m Länge.

Auf den ersten Blick gefielen uns die Staumöglichkeiten in der Garage. Allerdings zeigte ein Blick auf die Leergewichte und die Masse im fahrbereiten Zustand, dass die Nutzung nur sehr eingeschränkt möglich ist. Man hat zwar mehr Stauraum, aber mehr mitnehmen darf man nicht.

Auf einer Messe saßen wir dann ein erstes Mal in einem Kastenwagen. Bisher schenkten wir dieser Kategorie keine Beachtung. Zu unserem Erstaunen fühlten uns auf Anhieb im Fahrzeug wohl.

Halbdinette und die drehbaren Vordersitze unterschieden sich nur wenig von der Klasse der Teilintegrierten. Es fehlte nur der sonst übliche Hocker oder Minischrank neben der Tür. Dagegen gab viele Dinge, die immer gleich waren. Die Heizung von Thruma, die Kassettentoilette, der Wasservorrat und der Abwassertank und der Kühlschrank, die Unterschiede waren minimal. Die Köchin beanstandete allerdings die fehlende 3. Flamme am Herd.

Wollen wir wirklich einen Kastenwagen?

Seit diesem Erlebnis diskutierten wir mehr denn je. Ein Kastenwagen, ganz aus Blech? Die Schiebetür mit Rrrritsch, Rrrratsch, Klappppp, ob wir damit leben können?  Andere Überlegungen kamen uns in den Sinn. Den Kastenwagen stuften wir für halbwegs alltagstauglich ein, vielleicht benötigen wir ein Auto weniger in unserer Flotte?

Wenn man in Wohnmobilkreisen das Thema Kastenwagen anschneidet, gibt es nur zwei klare Meinungen. Von unmöglicher Blechkasten bis tollem Freizeitfahrzeug haben wir alle Argumente gehört. Schnell werden die Argumente unsachlich. Natürlich warben die Verkäufer für die jeweils angebotenen Fahrzeugtypen.

Wir überlegten und wogen ab. Immer wieder lasen wir im Netz und in Katalogen.

Nach langen Diskussionen und Gesprächen trafen wir die Entscheidung.  Wir kaufen einen Kastenwagen. Wie so oft bei großen Anschaffungen versuchten wir an Hand von Fakten und Annahmen eine sachlich geprägte Entscheidung zu treffen. Letztendlich waren es der Bauch und der erste Eindruck, der uns sagte, ja genau dieser Kastenwagen passt zu uns.

Wir fühlten uns Beide sofort wohl  in dem Fahrzeug. Die Möbel, die Farben der Bezüge und viele Kleinigkeiten gefielen uns auf Anhieb. Ob unsere Entscheidung richtig ist, wissen wir nach der ersten längeren Tour mit dem Neuen.

Die Kaufentscheidung fiel am Ende sehr schnell, denn genau so ein Fahrzeug stand bei einem Händler ganz in der Nähe als junger Gebrauchtwagen auf dem Hof. Nachdem wir für unser altes Schätzchen ein faires Angebot  bekamen, schlugen wir zu. Die Unterschrift stand unter dem Vertrag.

Jetzt warten wir auf den Neuen. Bald ist es soweit. Etwas Spannung möchte ich noch  erhalten, denn die Details zum neuen Fahrzeug verrate ich noch nicht. Allerdings verspreche ich, nochmals auf diesen Artikel zurückzuschauen,  wenn das neue Fahrzeug vor der Tür steht und die erste Tour gemacht ist.

letzte Änderung 29/03/2021