Platzmangel auf Stellplätzen, belegte Campingplätze
Eine Folge der Pandemie?

Mit der Wahl des richtigen Übernachtungsplatzes habe ich mich schon einmal vor einigen Jahren beschäftigt. Mittlerweile haben der Wohnmobilboom und die Corona-Pandemie dazu geführt, dass wir unser Vorgehen leicht geändert haben. Um es vorweg zu nehmen: Die Suche nach einem schönen Platz für die Nacht wurde schwieriger, es herrscht Enge.

Enge auf vollen Stellplätzen

Mittlerweile nutzen wir Stellplätze an besonderen Orten nur noch in Ausnahmefällen. Der Grund ist einfach. Die Zahl der Wohnmobilreisenden wächst ständig, während die Zahl der Stellplätze nahezu unverändert bleibt.

Die Folge ist logisch, es wird immer enger. Wir erlebten es im Herbst (2021) mehrfach, dass selbst mitten in der Woche die Stellplätze zur Mittagszeit schon überfüllt waren. Jede kleine Lücke wurde genutzt.

Jetzt, im März 2022, gab es bereits wieder einen ersten Ansturm auf die Stellplätze. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Daher wollten viele mit uns gemeinsam die ersten Sonnentage nutzen. Und schon wurde es wieder voll.

Insbesondere an dem Schönwetterwochende drängelten sich bereits am Freitag gegen Mittag die Fahrzeuge auf den Stellplätzen. Zumindest war dies unser Eindruck beim Vorbeifahren.

Leider gibt es nicht auf allen Stellplätzen gekennzeichnete Flächen. In der Folge wird es dann sehr eng. Natürlich habe ich Verständnis, dass dann Zusammenrücken angesagt ist. Andererseits hasse ich es, wenn es fast nicht mehr möglich ist, zwischen den Fahrzeugen hindurch zu gehen.

Damit hat sich das Stellplatzthema für uns fast erledigt. Wir können uns nicht vorstellen, im morgens mit mehreren Leidensgenossen in der schlänge vor einem Stellplatz zu stehen und auf einen freien Platz für das Wohnmobil zu warten. (erlebt in Norddeich 2021)

Campingplatz nur mit Reservierung?

Nicht ganz so eng geht es auf den Campingplätzen zu. Dort sind Mindestabstände garantiert. Leider gibt es ein anderes Problem. Das spontane Anfahren eines Campingplatzes endet oft schon vor der Schranke. Ausgebucht, alle Plätze belegt. Ohne Reservierung gibt es an den Hotspots in der Hauptsaison keinen Platz.

Neu ist es auch, dass Reservierungen nur ab 5 oder 7 Tagen Mindestaufenthalt angenommen werden. Diese aus Betreibersicht verständliche Vorgehensweise passt leider garnicht zu unseren Reisegewohnheiten. Meist reichen uns zwei bis drei Tage an einem Ort und wir ziehen weiter.

Dennoch werden wir weiterhin Campingplätze nutzen und sogar ab und an vorab einen Platz reservieren. Sobald es uns wichtig ist, an einem Ort sicher unterzukommen, nehmen wir in Kauf notfalls Stornogebühren bezahlen zu müssen.

Frei stehen als Lösung?

Kommen wir zur dritten Möglichkeit. Der Übernachtung abseits jeder Campingiinfrastruktur. Diese Möglichkeit scheidet sofort aus, wenn es um touristisch interessante Gebiete geht. Immer mehr Orte scheinen das freie Parken von Wohnmobilen zu bekämpfen.

Wieder einmal kann ich die Beweggründe der Gemeinden verstehen. Aus eigener Beobachtung ist mit klar, dass häufig genutzte Geheimtipps (Park for Night) im Laufe der Zeit zu Müllhalden und damit zu Ärgernissen werden. Manche Mitglieder der Wohnmobilfamilie verstehen es einfach nicht, dass gerade beim Freistehen der Platz wieder so verlassen werden muss, wie er vorgefunden wurde.

Immer wieder nutzen auch wir das freie Übernachten. Allerdings kommen die Plätze aus guten Gründen nicht in unseren Reisebeichten vor. Gerade mit unserem Kastenwagen finden wir immer wieder einmal abseits des Geschehens eine Übernachtungsmöglichkeit. Für uns geht es dabei nur um eine ruhige Nacht. Selbstverständlich bleiben die Stühle im Auto. Für Urlaub und Erholung eignet sich diese Übernachtungsform nur in wenigen Ausnahmefällen irgendwo im Nirgendwo.

Löst das Ende der Pandemie das Übernachtungsproblem?

Bis hierher ging es nur um Schwierigkeiten und schlechte Übernachtungsmöglichkeiten. Dennoch blicke ich zuversichtlich in die Zukunft. Zwei Entwicklungen arbeiten für uns. Wenn das Virus seinen Schrecken verliert, werden ausländische Reiseziele wieder interessanter. Gleichzeitig haben viele Platzbetreiber den Trend erkannt und erweitern die Stell-und Campingplätze.

Insgesamt gehe ich davon aus, dass sich die Reiseströme nach Ende der Pandemie wieder besser verteilen.

Wir werden auf jeden fall dafür sorgen, dass im Frühjahr ein Platz leer bleibt, da es uns nach zwei Jahren Deutschland wieder hinaus in unsere Nachbarländer zieht.

Wir sind schon ganz gespannt, ob es auch dort zu überfüllten Plätzen kommen wird

letzte Änderung 13/03/2023