Stippvisite in Amsterdam
Zwei Tage Kunst und Grachten

Nach unserem Kurzurlaub auf Texel besuchten wir noch kurz Amsterdam. Die Stadt der Grachten gehörte früher bereits öfter zu unseren Reisezielen. Schon vor Beginn der Reise stand daher für uns fest, dass diesmal die Kunst im Vordergrund stehen sollte.

Die Übernachtungen

Da wir keine Erfahrung bezüglich der Auslastung der Campingplätze hatten, buchten wir vorab einen Platz auf dem Camperpark Amsterdam. Die Vorsichtsmaßnahme war nicht erforderlich, denn es gab endlos viele freie Plätze, die sich jedoch zum Wochenende hin füllten.

Die Lage nahe der U-Bahn und am Rande eines großen Parks kam sehr entgegen. Insbesondere unser Hund genoss die Parkspaziergänge am Morgen und Abend.

Der öffentliche Nahverkehr

Vom Campingplatz gelangten wir in ca 10 Minuten zur U-Bahnstation Gaasperplas,, dem Endbahnhof der Linie 53. Die Fahrzeit zum Hauptbahnhof betrug ca. 25 Minuten.

Der Nahverkehr in Amsterdam ist für Besucher unkompliziert zu benutzen. Es gibt auf den ersten Blick viele Varianten von Karten und Bezahlmöglichkeiten. Die Bandbreite reicht von der digitalen Karte auf dem Mobiltelefon bis zur klassischen Papierkarte. Wir kauften auf dem Campingplatz eine Karte für zwei Tage für 15€ pro Person. Damit ersparten wir uns jegliche Gedanken an Karten und Tarife.

Amsterdam U-Bahn

Gewöhnungsbedürftig für uns war es, dass die Karte bei jedem Einstieg und Ausstieg in U-Bahn und Straßenbahn an ein Lesegerät gehalten werden muss. Unsere Papierkarten sahen durch das dauernde Ein- und Auspacken am Ende richtig abgenutzt aus.

Bei der Straßenbahn gibt es nur „Einwegtüren“. Ein- und Ausstieg sind getrennt. Das führt dazu, dass die meisten Bahnen nur zwei Einstiege haben. Zu unserem Erstaunen gibt es in einigen Bahnen einen extra Kartenverkaufsschalter mit einem zusätzlichen Mitarbeiter.

Das Van Gogh Museum

Zu einem Amsterdambesuch gehört für uns das Van-Gogh-Museum. Die große Anzahl der ausgestellten Werke des bekannten Künstlers zogen uns schon öfter an.

Allerdings gab es eine Schwierigkeit. Im Internet gab es keine „normalen“ Karten mehr in unserem Besuchszeitraum. Die Termine waren ausgebucht. Nur einige Veranstalter boten für überhöhte Preise Führungen an.

Zum Glück hatte ich die Seite des Museums bereits einige Tage im Voraus beobachtet. Dabei fiel mir auf, dass meist ab ca. 17:00Uhr wieder Karten für den Folgetag in den Vorverkauf kamen. So verbrachte ich die fragliche Zeit vor dem Computer. Ich musste bis 17:45Uhr warten, dann konnte ich die begehrten Karten erwerben. Sofort schlug ich zu und reservierte uns zwei Plätze.

Der Kauf erwies sich als zwingend erforderlich, da am Museum ein großes Ausverkauft-Schild hing. Ohne Karte gelangte man nicht einmal in den Vorraum. In der kurzen Warteschlange wurden wir zwei Mal angesprochen, ob wir unsere Karten verkaufen möchten.

Entgegen unseren Befürchtungen herrschte im Museum kein Gedränge. Obwohl sich viele Besucher durch die Gänge bewegten, konnten wir Van Goghs Werke in aller Ruhe genießen und bewundern. Das moderne Gebäude ist auf den großen Besucherandrang gut vorbereitet. Nur ab und zu gingen uns die asiatischen Handyfotografen auf die Nerven, die anscheinend jedes Bild fotografieren mussten. (Ein Tipp: Auf den Seiten des Museums können viele Bilder heruntergeladen werden.)

Pikachu und Van Gogh

Während unseres Besuchs lief gerade die Pikachu-Ausstellung. Es wurden einige wenige Bilder gezeigt, die die Comic-Figur im Stile von Van Gogh darstellten. Da unsere Kinder zu den großen Fans der Figur gehören, durften wir uns dies nicht entgehen lassen.

Die Ausstellung kam sehr gut bei den jüngeren Besuchern an. Im Museumsladen blieb leider die gute Kinderstube zurück, sobald neue Merchandiseartikel mit Pikachu Aufdruck angeliefert wurden. In die Regale schafften es die Artikel kaum. Von den besonders begehrten Artikeln gab es nur ein Exemplar pro Besucher. Erst später, zuhause, haben wir das Gedrängel verstanden. Im Netz werden mittlerweile für die Souvenirs astronomische Preise verlangt.

Vermeer und Rembrandt im Rijksmuseum

Der Kartenkauf für das Rijksmuseum war etwas einfacher. Im Internet konnten wir die gewünschte Besuchszeit am Vortag fast frei wählen. Nach unserer Beobachtung gab es am Eingang keine Möglichkeit, noch Karten zu erwerben.

Im Museum standen für uns die Werke von Rembrandt und Vermeer im Vordergrund. Das bekannteste Bild, die Nachtwache von Rembrandt, befindet sich aus Sicherheitsgründen in einem Glaskasten, die anderen Werke sind frei zugänglich und können aus der Nähe betrachtet werden.

Ein Besuch des Museums lohnt sich schon fast, um das Gebäude von innen zu sehen. Nach vielen Bildern von alten Meistern und vielen anderen Ausstellungsobjekten versetzte uns das Museumsrestaurant schlagartig in die digitale Welt zurück.

Auf dem Tisch lag ein Barcode, der zu einer Internetseite führte. Dort konnte man das Gewünschte aus der Speisekarte wählen, bestellen und mit Kreditkarte bezahlen. Nach kurzer Zeit erschien die Bedienung mit unserem Essen. Die bekannte übliche Bestellung beim Personal war möglich, schien jedoch die Ausnahme zu sein.

Spaziergänge durch die City

Nach so viel Kultur und Kunst zog es uns auf die Gassen der Stadt. Wir bummelten entlang der Grachten und beobachteten das bunte Treiben in der Stadt. Wir hatten den Eindruck, dass Einwohner und Touristen etwa gleich vertreten waren. Amsterdam ist immer noch ein beliebtes Reiseziel.

Bilder eines Stadtbummels in Amsterdam

Nachts auf den Grachten

Am Abend unternahmen wir noch eine Grachtenfahrt bei Nacht. Eines der flachen Touristenschiffe fuhr uns ca eine Stunde durch das abendliche Amsterdam. Dank der Kopfhörer erhielten alle Fahrgäste die Informationen in ihrer Landessprache.

Vor unserer Rückfahrt zum Campingplatz gingen wir noch ein Stück durch De Wallen, das Rotlicht und Vergnügungsviertel der Stadt. Selbst an dem frischen Herbstabend herrschte auf den Straßen und Kneipen reger Betrieb.

Amsterdam bei Nacht - Grachtenfahrt

Abend in Amsterdam (Diaschau)

Was uns in Amsterdam auffiel

Eine Besonderheit der Stadt kann kein Besucher übersehen, besser überriechen. Immer wieder riecht es auf der Straße eindeutig nach Cannabis. Neben den zahlreichen Coffeeshops gibt es Geschäfte mit Hanfkeksen in der Auslage.

Durch die vielen Grachten und die engen Straßen spielt der Autoverkehr in der Innenstadt keine große Rolle. Dennoch leben unaufmerksame Besucher gefährlich. Die vielen Fahrradfahrer, die überall auf allen Wegen und Straßen fahren, müssen Fußgänger immer auf der Hut sein.

Amsterdam ist für Besucher nicht gerade preisgünstig. Die Eintrittskosten und die Kosten für die Verpflegung summieren sich schnell. Es gibt viele Kombitickets für Museen und andere Besichtigungen, die Amsterdam-Card ist ein Beispiel. Jedoch sind längst nicht alle Sehenswürdigkeiten enthalten. Da gilt es vorher zu überlegen, ob sich ein solches Ticket lohnt.

Der Internet-Kartenverkauf und die digitalen Eintrittskarten sind weit verbreitet. Wir kauften alle Tickets vorab im Netz.

Zum Abschluss noch ein kleiner freundlicher Hinweis: Achtung, das Rijksmuseum und der Bahnhof ähneln sich äußerlich sehr. Im Inneren gibt es dagegen kleine Unterschiede.