Der Wetterbericht stimmte genau. Während unserer ersten Tage auf Texel zog ein Regengebiet nach dem andern über die Insel hinweg. Nicht so schlimm, denn wir standen auf einem Campingplatz, nutzten jede Regenpause zum spazieren gehen und hofften auf besseres Wetter. Leider war die Hoffnung vergebens. Es regnete fast drei Tage. Mal nieselte es, mal schüttete es aus Kübeln.
Langsam aber sicher verwandelten sich einige Platzteile in eine Sumpflandschaft. Und so kam es, wie es kommen musste. Auf dem Weg zum nächsten Supermarkt schafften wir es noch, von den Keilen zu fahren. Dann versanken die Räder im sehr tiefen aufgeweichtem Gras.
Die Vorgeschichte
Das Thema begann schon bei der Platzbuchung einige Wochen vorher. Unser Kastenwagen (3,5to) gehörte nach Meinung der Betreiber nicht zu den Wohnmobilen. Unser Pössl wurde als Camper (VW Bulli) eingestuft und durfte daher nicht zu den Wohnmobilen auf die befestigten Plätze. Nach einem längeren Mailverkehr gab ich auf und fügte mich den Wünschen der Betreiber.
Daher war es nicht verwunderlich, dass wir einen Platz auf der Wiese zugewiesen bekamen, während alle „richtigen“ Wohnmobile mit 3,5to zulässigem Gesamtgewicht auf Pflaster landeten.
Direkt neben unserem Stellplatz verlief ein Entwässerungsgraben, der bei unserer Ankunft bereits gut mit Wasser gefüllt war. Beim Einparken hielt ich ca 1,5m Respektsabstand vom Schilfrand, da ich dem Ufer nicht traute. Leider war das nicht erlaubt. Wir wurden angewiesen, weiter an die Seite zu fahren, obwohl reichlich Platz vorhanden war. So schrumpfte der Abstand zum Wasser auf ca. 50cm.
Der Tag an dem der Regen kam
Nach wenigen Stunden begann dann der große Regen. Der Platzteil bestand nur noch aus wasserdurchtränktem Rasen, der langsam in Matsch überging. Beim Start zu unserer Einkaufstour über die insel war mir klar, dass ich nur mit Glück und viel Gefühl in Gang kommen würde. Ein Nachbar hatte bereits mit seinem PKW eine deutliche Spur von durchdrehenden Rädern hinterlassen.
Natürlch klappte es nicht. Ein Vorderrad drehte durch, sobald das Rad den Keil verlassen hatte. Sofort nahm ich den Fuß vom Gas, um ein tiefes Eingraben zu verhindern. Wir saßen fest.
Unser Hilfegesuch an der Rezeption war schnell erfolgreich. Ein freundlicher Platzmitarbeiter zog uns mit dem Traktor von der Wiese. Anstandslos erhielten wir einen anderen Stellplatz auf festem Boden. Der feuchte Platzteil wurde einige Zeit später endgültig gesperrt, nachdem unser Platznachbar mit dem PKW ebenfalls steckengeblieben war.
Ich hoffe, alle Beteiligten sehen es mir nach, dass ich die Geschehnisse nach der Vorgeschichte nicht ganz ernst nehmen konnte. Im Nachhinein betrachtet war es mein Fehler, nicht schon nach der ersten Regennacht einen Startversuch unternommen zu haben. Dann wäre es vielleicht noch möglich gewesen, aus eigener Kraft den Platz zu verlassen.
Ach ja, zum Schluss zwei gut gemeinte Fragen: Wissen Sie wo die einschraubbare Abschleppöse ihres Mobile liegt? Ist das entsprechende Gewinde in der Stoßstange noch funktionsfähig oder verhindert Rost das Einschrauben?
Die erste Frage konnte ich mit ja beantworten. Die Öse war schnell bereit. Leider verhinderte der Rost das Einschrauben. Erst mit etwas Schmierspray und einem Lappen gelang es mir, das Gewinde gangbar zu machen.
letzte Änderung 16/11/2023