Strom im Wohnmobil: Der Elektroblock

Sicherungen

Der Elektroblock (EBL) in unseren Freizeitfahrzeugen dient als Zentrale für die Stromversorgung unserer Fahrzeuge. Je nach Fahrzeughersteller befindet sich der mit vielen Kabeln verbundene Kasten an unterschiedlichen Stellen im Reisemobil. Häufige Einbauorte sind die Sitzkonsolen und die Heckgarage.

Am einfachsten ist es, den Elektroblock gedanklich in mehrere Teile zu zerlegen. Er dient als Verteilerkasten mit Sicherungen, als Ladegerät für die Wohnraumbatterie und als automatische Steuereinheit. Eine weitere Aufgabe ist die Benutzerinformation. Dazu gibt es die gut sichtbare Anzeigeeinheit im Wohnbereich zur Information der Nutzer.

Die Technik ist einfach und robust aufgebaut. Der Elektroblock übernimmt die Schaltaufgaben mittels Relais. Die Elektronik im Inneren beschränkt sich auf wenige Bauteile.

Detaillierte Informationen und Schaltpläne sind in der Regel beim Hersteller erhältlich. So können z.B. Bedienungsanleitungen und Schaltpläne für Geräte der Firma Schaudt aus dem Internet geladen werden.

Der Elektroblock als Verteilerkasten

Die Wohnraumbatterie ist in der Regel direkt mit dem EBL verbunden. Im Verteilerkasten erfolgt die Verteilung auf die einzelnen Stromkreise. Wie im Haushalt gibt es für bestimmte Geräte separate Stromkreise zu den Geräten im Wohnraum. Als Sicherungen dienen meist die üblichen bunten Kfz-Sicherungen.

Leider gehört die Beschriftung der Sicherungen nicht zu den Stärken der Wohnmobilausrüster, bei unserem Pössel haben sich die Ausrüster an die Belegung nach dem Schaudt-Schaltplan gehalten. Beim Vorgänger war das nicht ganz so.

Wenn ein 12V-Gerät nicht funktioniert, ist es am einfachsten, alle Sicherungen nacheinander zu kontrollieren. nach meiner Erfahrung reicht die Sichtkontrolle nicht aus. Eine Sicherung kann defekt sein, ohne dass man es optisch erkennt. Mit einer einfachen Prüflampe ist man auf der sicheren Seite.

Wenn dann noch eine Ersatzsicherung gleicher Stärke zur Hand ist, steht dem weiteren Urlaubsvergnügen nichts mehr im Wege.

Der Elekroblock als Ladegerät

Eine weitere Hauptaufgabe des EBL ist das Laden der Wohnraumbatterie(n). Zu diesem Zweck ist ein Netzteil mit Ladegerät eingebaut. Sobald das Fahrzeug an das 230V-Netz angeschlossen wird, beginnt der EBL mit dem Laden der Wohnraumbatterie.

Dies kann bei einer leeren Batterie einige Zeit dauern, da die serienmäßigen Ladegeräte oft nur eine geringe Nennleistung haben. Sobald die Batterie voll ist, schaltet das Ladegerät auf Erhaltungsladung um und dient dann als Stromversorgung für die 12V-Verbraucher.

Es ist darauf zu achten, dass der richtige Batterietyp am Gerät eingestellt ist. Unterschiedliche Batterien erfordern unterschiedliche Einstellungen. (siehe Batterie)

Der Elektroblock als Steuergerät

Von diesem Aufgabenbereich des EBL bekommen die Besatzungen nur selten etwas mit. Der EBL arbeitet im Stillen. Einige EBL haben jedoch eine sehr unbeliebte Funktion. Sinkt die 12V-Spannung unter einen bestimmten Wert, schaltet der EBL die 12V-Versorgung ab, um die Batterie zu schützen. Die Folge: Die Crew sitzt im Dunkeln. Erst das Laden der Batterie (Landstrom, Motor) bringt in diesem Fall wieder Licht.

Im Normalfall steuert der EBL das Zusammenspiel von Wohnraum- und Starterbatterie, steuert einige Kühlschränke und liefert die Informationen für das Display. Eine detaillierte Beschreibung dieser Funktionen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, da die einzelnen Funktionen stark vom Fahrzeug und vom Ausrüster abhängen.

Wichtiger Hinweis: Arbeiten an der elektrischen Anlage eines Kraftfahrzeugs dürfen nur von entsprechend ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden. Die auftretenden hohen Ströme können zu Bränden führen. Für die Arbeiten werden Spezialwerkzeuge und Messgeräte benötigt, die nicht in jeder Hobbywerkstatt vorhanden sind. Dieser Artikel dient nur zur Information und stellt keine Anleitung zum Selbstbau dar.

letzte Änderung 19/07/2023