Das schöne frühlingshafte Wetter lockte uns hinaus. So beschlossen wir, den Winterschlaf des Wohnmobils zu unterbrechen und eine Tagestour zu unternehmen. Die Batterien erhielten eine Vorladung und die Heizung nahm den Betrieb auf. Wie immer erforderte der Frostwächter der Heizung etwas Gymnastik unter dem Bett. Danach dauerte es nicht lange und erstmals nach der Frostperiode füllte sich der Wassertank.In Corona-Zeiten ist unterwegs ein eigenes Bad viel wert.
Nachdem alle Arbeiten beendet waren, wollte ich noch schnell die Fußmatte an der Schiebetür abschütteln. Oh je, die Matte und der ganze Boden im Eingangsbereich war nass. Wischen half nicht viel, immer wieder strömte Wasser nach. Der kleine Bach nahm kein Ende.
Hatte ich beim letzten Entleeren geschlampt? Gab es einen Frostschaden? Die Ursache konnte überall im Bereich zwischen Wassertank im Heck und Schiebetür liegen. Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn.
Dem Wasser auf der Spur
Nach dem ersten Schreck begann ich sofort mit der Suche. Zuerst baute ich die Schubladen aus, um einen Blick unter den Küchenblock werfen zu können. Auch dort fand ich einen kleinen See. Unter dem Schrank stand Wasser. Beim Auftrocknen verriet sich die Quelle leider nicht.
Erst als ich mit der Taschenlampe in die hinterste Ecke leuchtete, erkannte ich die Bescherung. Ein Kunststoffteil am Kaltwasseranschluss des Einhebelmischers war gebrochen und undicht. Das Wasser floss an den Zuleitungen hinunter und verteilte sich auf dem Fußboden.
Die Mischbatterie wanderte in den Müll. Um das Wasser im Bad weiter nutzen zu können, verschloss ich die Schläuche notdürftig. Damit war unser erster Tagesausflug des Jahres gerettet,
Ursache: Pfusch beim Einbau
Den eigentlichen Grund, Pfusch am Bau, entdeckte ich erst beim Einbau des Ersatzteils. Aus einem nicht nachvollziehbarem Grund verlief die Gasleitung zum Herd direkt neben dem Wasserhahn und drückte ständig gegen die Kunststoffteile im Anschlussbereich. Die Druckunterschiede bei der Wiederinbetriebnahme sorgten dann dafür, dass der Anschluss endgültig brach.
Ein Versetzen von zwei Rohrschellen um jeweils 1 cm löste das Problem dauerhaft. Erst nach dieser kleinen Korrektur der Gasleitung konnte ich den neuen Einhebelmischer ohne Kraftaufwand einbauen.
Wieder einmal wurde mir klar, dass handwerkliche Grundkenntnisse für Wohnmobilnutzer sehr hilfreich sein können. Insgesamt kostete mir diese kleine Aktion zwei Stunden Arbeitszeit und 80€ für den Mischer.
Weiterhin bestätigte sich meine Meinung, dass Wohnmobile immer als Einzelstücke gebaut werden. Die Qualität der Arbeit hängt teilweise von der Tagesform der Handwerker ab. Keine Qualitätssicherung wird diesen sicher einmaligen Montagefehler entdecken.
letzte Änderung 13/05/2021