Schon oft kamen wir auf unseren Reisen auf der A9 Nürnberg – Berlin an den Hinweisschildern zum Grenzmuseum Mödlareuth vorbei. Immer wieder nahmen wir uns vor, einmal einen Abstecher dorthin zu unternehmen.
Jetzt war es soweit. Wir verliessen die Autobahn und fuhren über kleine Straßen nach Mödlareuth. Bereits am Ortseingang erkannten wir, dass uns der Besuch stark an unsere eigene Vergangenheit erinnern würde.
Die ehemalige Grenze von der Westseite
Unser Leben mit der Grenze
Den verroste Drahtzaun neben der Straße kannten wir nur zu gut. In unserer Heimat, im Harz, wuchsen wir nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt auf. Die Warnschilder „Halt Zonengrenze“ gehörten genau so dazu wie die Wachtürme in der Ferne.
Später verschlug uns das Leben in den Westteil Berlins. In 10 Jahren befuhren wir regelmäßig die Transitstrecken zwischen dem Bundesgebiet und Berlin. Von unserer Wohnung führte ein schöner Radweg direkt entlang des braunen Zaunes hinaus in die grüneren Aussenbezirke der geteilten Stadt.
Genau diese Bilder waren es, die uns beim Eintreffen in Mödlareuth in die Vergangenheit versetzten. Am Parkplatz fiel der Blick sofort auf einen der bekannten Betonwachtürme. Wir waren in der Zeit vor 1989 angekommen.
Der Aussenbereich des Museums
Fast der ganze Ortskern des früher geteilten Dorfes gehört zum Aussenbereich des Museums. Der Bereich ist frei zu jeder Zeitz zugänglich. Ein Stück der ehemaligen Grenzmauer blieb ebenso erhalten wie die Wachtürme.
Zum besseren Verständnis wurde ein Teil der Grenzanlagen nachgebildet und mit den früher üblichen Schildern gekennzeichnet. Für interessierte Besucher gibt es viel zu lesen. Ein niedriger, nicht ganz originalgetreuer Wachturm kann bestiegen werden.
Grenzanlagen in Mödlareuth
Der Innenbereich des Museums
Nach Zahlung des Museumseintritts besteht die Möglichkeit, sich einen Film über die Geschichte es Ortes Mödlareuth anzusehen. Die Teilung des kleinen Ortes verlief analog zu Berlin, einschließlich des Mauerbaues.
In einer Ausstellung wird die Geschichte noch einmal anhand von Schautafeln und Texten dargestellt Einige Ausstellungsstücke wir Uniformen und Funkgeräte runden das Thema ab.
In einer Scheune befindet sich eine Fahrzeugausstellung mit den damals von den Bewachern der Grenze benutzen LKW.
Unser Eindruck vom Museum
Wir verbrachten die meiste Zeit in den Aussenbereichen. Fast alle Ausstellungsstücke und Sperranlagen kannten wir von früher. Für uns war es ein Wiedersehen mit einem Stück fast vergessener Vergangenheit.
Das Innere des Museums weckte unser Interesse nicht so sehr. Für die stark textlastige Präsentation fehlte uns die Ruhe und die Zeit. Dennoch lohnt sich der Eintritt in das Museum, da erst der Film die besondere Situation im Ort Mödlareuth deutlich macht.
Für uns war es ein lohnenswerter Umweg. Der Besuch ist sicherlich auch für jüngere Menschen Interessant, die die Grenze mitten durch unser Land nicht aus eigener Anschauung kennen.
letzte Änderung 12/10/2023