Unsere Tour de Bretagne geht weiter. Das schöne Wetter und die spannende Landschaft auf der Crozon Halbinsel führten zu unserer Entscheidung, noch einen Tag zu bleiben.
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre, die Sonne lachte vom blauen Himmel. Unsere erste Aktion führte uns steil bergab ins Zentrum von Camaret sur Mer. Wieder einmal ging es um die Beschaffung des täglichen Brotes. Dank der Vorsaison gab es auf den Campingplätzen nur selten frisches Baguette.
Durch Zufall fanden wir einen kleinen Flohmarkt direkt am Hafen. Wir schauten uns kurz auf dem Markt um. Auch ein Bäcker war schnell entdeckt. Von der Hafenpromenade radelten wir weiter in den Hafen. Dort lagen ganz nach alter bretonischer Tradition einige alte Schiffe und rotteten vor sich hin. Gemäß einer Sage soll es Glück für das neue Schiff bringen, wenn das alte Boot nicht demontiert wird. Mein Fotografenherz schlug höher, jedoch verhinderten der hohe Sonnenstand und einige Absperrungen bessere Bilder.
Den bekannten Turm des Festungsbaumeisters Vauban bestaunten wir nur von aussen, wir hatten keine Lust auf Krieg. Dagegen besichtigten wir die kleine Kirche mit dem langen Namen Chapelle Notre Dame de Rocamadour. Die Aufgabe als Seemannskirche war unübersehbar. Schiffsmodelle und Rettungsringe verzierten die schöne kleine Kirche.
Ein besonderer Strandbesuch
Am Nachmittag liessen wir es ruhig angehen. Erst gegen Abend machten wir uns auf den Weg, unserem Traumstrand einen Besuch abzustatten. Es ging wieder einmal steil bergab mit uns. &0 Höhenmeter Höhenmetervrollten wir hinab bis an das Ufer.
Das erste was wir von unserem Traumstrand sahen, waren die Warnhinweise. Schwimmen ist an diesem Strand streng untersagt. Mit jedem Schritt, dem wir uns der Flutkante näherten, verstanden wir die Warnungen besser. Selbst bei dem herrschenden ruhigen Sommerwetter liefen beeindruckende Wellen an den Strand. Da der Strand an beiden Seiten von schroffen Felsen eingerahmt wird, möchte ich dort nicht abgetrieben werden.
Wir patschten an der Flutgrenze entlang und genossen den schönen Abend. Dank unserer Unaufmerksamkeit verhalf uns eine Welle zu nassen Hosen. Uns störte dies nur wenig.
Nach unserem langen Spaziergang nutzten wir noch unsere Batteriekraft, um uns der Pointe du Toulinguet so weit wie möglich zu nähern. Ein Besuch der Spitze ist nicht möglich, da dort das Militär das Sagen hat. Es geht um die Bewachung der Einfahrt in Richtung Brest.
Vom Cap ging es wieder hinab auf Meereshöhe, um dann wieder 60m hinauf zum Campingplatz zu radeln. Ohne Elektrounterstützung wären wir nie auf die Idee gekommen, die Strecke mit dem Rad in Angriff zu nehmen.
Ein kurzer Fotoausflug zur Pointe Pen Hir
Am Campingplatz trennten sich unsere Wege. Mein Weg führte mich noch einmal in Richtung Pointe de Pen Hir. Ziel war es, noch einige Fotos bei besserem Licht zu knipsen. Da die Aussentemperatur schnell zurück ging, fiel diese Extrarunde jedoch nur kurz aus.
Locronan, zurück in die Vergangenheit
Am Montag galt es, Abschied von der Crozon Halbinsel und von Camaret-sur-Mer nur Mer zu nehmen. Wir orientierten uns in Richtung Osten, da wir am Ende der Woche wieder in Franken erwartet wurden.
Die erste Etappe des Tages endete in Locronan, einem kleinen Ort im Hinterland. Das besondere an diesem kleinen Örtchen ist das sehr gut erhaltene historische Gesamtbild. Der Besucher erlebt ein typisches bretonisches Dorf, in dem die Zeit irgendwann stehen geblieben scheint.
Da der Ort autofrei ist, parkten wir auf einem der Besucherparkplätze und bummelten von dort durch die alten Gassen. Das Örtchen gefiel uns gut. Sogar die Souvenirläden passten sich dem Ortsbild an und verzichteten auf die üblichen Auslagen und Werbeschilder. Insgesamt fanden wir den Zwischenstopp sehr lohnenswert. Vielleicht lag das auch an dem leckeren Eis.
Die Ville Close in Concarno, ein Magnet für die Touristen
Weiter ging es nach Concarno. Unser Wohnmobil fand auf dem stadtnahen Campingplatz Camping du Moulin D’Aurore einen schattiges Plätzchen, während wir uns auf den Weg in Richtung Ville Close machten. Durch die Lage des Campingplatzes erreichten Sir die Stadtinsel durch die Hintertür. Dort bringt eine kleine Personenfähre die Besucher zur Ville Close. Der Fahrpreis von 1€ pro Fahrt belastete die Urlaubskasse nicht wesentlich.
Nach unseren Besuchen in St. Malo und in Locronan überzeugte uns die Innenstadt nicht. Zu sehr steht der Tourismus im Vordergrund. Bekleidungs-und Souvenierläden wechseln sich mit Gaststätten ab. Das Besondere der Stadt erlebt der Besucher nur auf einem Rundgang auf der wehrhaften Stadtmauer der Insel mit dem Ausblick auf den Hafen und das Festland.
Wir umrundeten die Stadt auf der Mauer und besuchten den Haupteingang in die Ville Close, um das typische Foto zu machen. Anschließend brachte uns die Fähre wieder zu unseren Rädern zurück. Wenige Minuten später erreichten wir den Campingplatz, wo wir schon sehnsüchtig von unserm Vierbeiner erwartet wurden.
Mit einem langen Spaziergang am Meer entlang ging der abwechslungsreiche Tag zu Ende. Weiter geht es zum Baden und zu den Hinkelsteinen nach Locmariaquer, aber das ist eine andere Geschichte.
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letzte Änderung 06/07/2023