Unsere nächsten Fahrtabschnitt führte uns zu den westlichsten Punkten des französischen Festlandes. Unser erstes Ziel war die Fischerstadt Le Conquet mit den bekannten Aussichtspunkten an der Westküste. Dann ging es auf die Crozon Halbinsel nach Camaret-sur-Mer.
Nach dem Abschied von dem schönen Küstenabschnitt bei Kerverven durchquerten wir die Bretagne von der Ostküste an die Westküste. Auf Landstraßen fuhren wir durch das Hinterland. In St. Renan stoppten wir an einem Supermarkt und füllten Kühlschrank und Tank auf. Unterwegs erstaunte es uns immer wieder, welche kleinen Einmündungen mit einem Kreisverkehr ausgestattet sind.
Nieselregen an der Pointe de Kermorvan
Die Mittagspause verbrachten wir am letzten für Wohnmobile nicht verbotenen Parkplatz vor der Pointe de Kermorvan. Der kurze Nieselregen störte uns nicht. Wir machten uns auf den Fußweg zum Cap. Dank des Windes erlebten wir die Atlantikküste mit etwas Wellengang. An einigen Stellen klatschte die Brandung lautstark an die Steilküste.
Schnell erreichten wir die Spitze mit den Überbleibseln des 2. Weltkrieges und mit dem Leuchtturm. Wieder einmal gab es spektakuläre Blicke auf die Steilküste. Da das Wetter uns nicht zu einem längeren Verweilen einlud, machten wir uns bald auf den Rückweg zum Wohnmobil.
Pointe St Mathieu: ein Kloster, ein Leuchtturm und ein Radarturm
Unser nächstes Ziel konnten wir schon vom Pointe Kermorvan sehen. Wir fuhren zur nächsten Landzunge, der Pointe de Mathieu. Das besondere an diesem Punkt ist das Zusammentreffen verschiedener Epochen und Nutzungen. Von einem ehemaligen Kloster steht noch das Skelett der großen Kirche. Direkt daneben befindet sich der Leuchtturm und eine moderne Radarstation.
Auf den ersten Blick fanden wir keinen Parkplatzfür unseren Pössl, da der Parkplatz für Wohnmobile gesperrt war. Den etwas abseits der Strasse befindlichen grossen Parkplatz entdecken wir erst, als wir schon weiterfahren wollten. Jetzt stand einer ausgedehnten Besichtigungsrunde nichts mehr im Wege.
Leider irrten wir uns. Gegen Ende unseres Rundganges begann es leicht zu nieseln. So machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal ärgerte uns das Wetter etwas, denn sobald wir im Auto waren, hörte der Regen auf.
Da wir noch keinen Übernachtungsplatz gewählt hatten, fuhren wir einfach die Küste entlang nach Norden. Schließlich landeten wir auf dem Camping de Porsévigné, einem kleinen einfachen Platz wenige Meter vom Meer entfernt.
Ein Abendspaziergang auf dem Küstenpfad
Wieder einmal erlebten wir das Kuriosum, dass es schwierig ist, auf einem fast leeren Campingplatz eine Parzelle auszuwählen. Schließlich fanden wir nach langer Suche sogar einen Platz mit Meerblick.
Am Abend führte uns der Hundespaziergang auf den Küstenpfad, Zufällig fanden wir einen sehr schönen Abschnitt des Weges direkt oberhalb der Steilküste. Während unten am Ufer die Wellen des Atlantik für die Geräuschkulisse sorgten, bewunderten wir von oben sie Szenerie. Manchmal schaute sogar wieder die Sonne hervor.
Vorbei an Brest auf die Crozon-Halbinsel
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter von der besten Seite. Keine Spur von Nieselregen oder Wolken. Auf der Morgenrunde mit Sam gab es nur Sonne pur bei niedrigen Temperaturen.
Später, auf der Landstraße, bemerkten wir erstmalig auf dieser Reise starken Ausflugsverkehr. Es war Samstag und der Wetterbericht sagte ein sonniges Wochenende voraus. Viele Bretonen zog es an das Meer.
Da wir Brest auslassen wollten, führte uns unser Navi von der schwach besiedelten Westküste durch die Vororte von Brest. Über die Nationalstrasse ging es dann flott weiter in Richtung Crozon Halbinsel.
Unsere Route führte uns direkt zur Pointe de Pen-Hir. Dort holten wir erst einmal unsere Mittagspause nach. Anschließend besichtigten die eindrucksvollen schroffen Felsformationen und die vorgelagerten Erbseninseln.
Bereits während des Spaziergangs entschieden wir, den bereits bei der Anfahrt ausgeschilderten Campingplatz in Camaret-sur-Mer aufzusuchen. Die Entscheidung erwies sich als richtig, denn wir fanden einen schönen Platz unter großen Bäumen.
Ausblicke bei Camaret-sur-Mer
Es folgte die Erkundung der Umgebung mit unserem Fremdenführer Hund Sam. Obwohl uns Sam vor vielen Kaninchen warnte, gingen wir auf dem üblichen Küstenwanderweg mit herrlichen Ausblicken eine kurze Strecke. Von einem längeren Weg hielt uns der starke Sonnenschein ab.
Auf dem Weg erkannten wir natürlich sofort einen unserer Traumstrände wieder. Der Plage de Pen-Hat lag 50m unter uns in der Sonne. Wie immer spiegelten sich die Brandungswellen. Diesen Strand hatten wir schon öfter von oben gesehen. Erreicht hatten wir bisher das Wasser nie.
Zum Tagesabschluss gab es noch Kultur. Wir schauten uns die Steinsetzung Lagatjar nahe dem Campingplatz an. Dort stehen noch 72 Steine einer größeren Anlage. Im Gegensatz zu anderen Anlagen in der Bretagne sind die Steine frei zugänglich und können jederzeit besichtigt werden. Eine weitere Besonderheit ist es, dass die im Laufe der Zeit umgefallenen Steine bei Forschungsarbeiten wieder aufgerichtet wurden.
So ging wieder ein Tag mit vielen Eindrücken zu Ende. Aber unsere Reise geht weiter. Wir verbringen noch einen Tag auf Crozon und besuchen anschließend Concarno.
Weiter geht es in Camaret-sur-Mer. Locronan und Concarneau
Zurück zu den Steinen in Primel-Tregastel und Meneham (Bretagne 4)
letzte Änderung 02/03/2023