Otterndorf, Schiffsbeobachtung am Grünstrand

Nachdem wir uns schweren Herzens von Fehmarn, der ersten Etappe unserer Reise, verabschiedet hatten, führte uns der Weg wieder einmal zu einer Teststation. Für den nächsten Campingplatz brauchten wir gemäß den Regeln in Niedersachsen einen tagesaktuellen negativen Corona – Schnelltest. Mittlerweile kannten wir uns mit den Abläufen aus. Nach wenigen Minuten konnten wir unsere Reise fortsetzen.

Weiter ging die Fahrt quer durch Schleswig-Holstein in Richtung Elbe. Die ursprünglich gewählte Elbquerung mit der Fähre Brunsbüttel – Cuxhaven kam für uns Dank der Corona-Auflagen nicht in Frage. Daher wählten wir entgegen unserer früheren Planung die Fähre Glückstadt – Wischhafen.

Fähre Glückstadt Wischhafen in voller Fahrt

Leider hatten an diesem Freitag viele andere Autofahrer die gleiche Idee. Die Wartezeit an der Fähre betrug etwa eine Stunde. Geduldig stellten wir uns in die Warteschlange und nutzten die Zeit zu einer Kaffeepause

Eine kleine Überraschung verkürzte uns die Wartezeit zusätzlich. . Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, brach neben unserem Wohnmobil ein großer Baum einfach um. Es herrschte kein Wind oder Sturm. Zum Glück fehlten noch zwei Meter vom Baum zu unserem Fahrzeug. Die Äste blockierten nur den Rad- und Fußweg neben der Straße.

Nach diesem Schreck gelangten wir gut nach Otterndorf. Dort wartete auf dem Campingplatz Achtern Diek die bereits zuhause ausgesuchte Parzelle auf uns. Allerdings konnten wir den reichlichen Platz außerhalb des Wohnmobils nicht nutzen, da der Wind zunahm und das schöne Sommerwetter vertrieb.

Von freier Natur in ein Ferienparadies

Die Unterschiede zwischen unseren beiden Stationen konnten nicht größer sein. Vom Campingplatz direkt in der freien Natur in ein Ferienzentrum mit Ferienhäusern, Backfischbude und großem Campingplatz. Der urwüchsige Strand wechselte zu einem gepflegten Grünstrand mit den für Otterndorf typischen Strandkabinen .

Während in Fehmarn der Zugang zum Strand über den nächsten Trampelpfad erfolgte, wartete in Otterndorf manchmal sogar die Kurkartenkontrolle an der Deichtreppe auf uns.

Wir hatten uns bei der Reiseplanung bewußt für die sehr unterschiedlichen Orte entschieden. um die Vorteile beider Urlaubsarten wieder einmal zu erleben. Im Nachhinein fällt es uns schwer, einen Ferienplatz zu favorisieren.

Windwetter an der Elbe

Die ersten zwei Tage standen im Zeichen des Windes. Wir konnten den Sonnenschein nicht richtig geniessen, da der kalte Wind das Sitzen vor dem Wohnmobil verhinderte. Jedoch wollen wir uns nicht beschweren, schließlich gehören Nordsee und Wind zusammen. Bei den langen Spaziergängen auf dem Deich mit Schiffsbeobachtung eignete sich das Wetter hervorragend.

Im weiteren Verlauf unserer Zeit in Otterndorf begann der Sommer. Das Thermometer kletterte auf 25Grad. Für den kühlen Frühsommer 2021 handelte es sich um Rekordwerte.

Otterndorf vor 36 Jahren

Vor langer langer Zeitverbrachten wir schon einmal eine Zeit in Otterndorf. Damals reisten wir noch mit einem kleinen Zelt im Kofferraum. Schon damals standen die bunten Strandkörbe auf dem Gründeich. Leider gibt es nur dies Bild von der Reise.

Strand Otterndorf 1985

Das Datum bleibt für uns unvergesslich, denn während unserer Zeit in Otterndorf gewann Boris Becker zum ersten Mal das Turnier in Wimbledon. Obwohl der Fernseher damals noch nicht zur Campingausrüstung gehörte, fieberte der gesamte Campingplatz mit.

Weiterhin ist uns ein Gewitter im Gedächtnis is geblieben. Während meine Frau gemütlich im schützenden Auto saß, hielt ich im Regen das Zelt fest, um es vor dem Wegfliegen zu bewahren.

Urlaub pur

Insgesamt verbrachtenwir sehr erholsame Tage in Otterndorf. Ohne große Aktionen entspannten wir uns, radelten an der Küste entlang und besuchten das Otterndorf Zentrum. Dort erleben wir wine kleine Besonderheit: Menschen saßen in dem Eiskaffee und in der Pizzeria, ein für uns ein mittlerweile ungewohnter Anblick.

Insgesamt unternahmen wir sehr wenige Aktivitäten. In Zeiten von Corona verzeichteten wir gern auf Stadtbummel und Besichtigungen. Und genügte eine Bank auf dem Deich.

Dennoch verging die Zeit in Otterndorf viel zu schnell. In Nürnberg warteten bereits unsere Corona-Impfungen auf uns. So blieb uns nur die Rückfahrt. In einem Rutsch durchquerten wir einen großen Teil Deutschlands und erreichten am Abend unsere Heimat.

Wieder einmal stellten wir fest, dass 600km am Tag auch im Kastenwagen anstrengend sind. Wir werden bei unserer Planungsvorgabe bleiben und unsere Tagesetappen weiterhin möglichst auf 600km begrenzen.

Erfahrungen aus dieser Reise

Dank der Corona Pandemie verbrachten wir einen etwas anderen Frühsommerurlaub. Bisher nutzten wir die zeit gern für längere Rundreisen an unbekannte Orte irgendwo in Europa. Diesmal blieben wir an bekannten Orten in Deutschland und besuchten keine Sehenswürdigkeiten.

Dennoch fällt das Fazit positiv aus. Wir entdeckten eine neue Langsamkeit auf Reisen. Die zwei Wochen Wochen erwiesen sich als sehr erholsam und entspannend. Zukünftig werden wir zwischen den Reiseformen wechseln und immer mal wieder eine Entspannungstour einplanen.

letzte Änderung 04/03/2023