Unterwegs an Altmühl und Donau

Meist führen unsere Reisetipps in ferne Regionen. Diesmal lag das Reiseziel in Bayern. Wir wechselten nur den Regierungsbezirke von Franken in die Oberpfalz und nach Niederbayern. Unsere Ziele lagen an Altmühl und Donau. Es geht um die Orte, die wir im Spätherbst im Rahmen eines verlängerten Wochenedes besuchten.

Main-Donau-Kanal oder Altmühltal?

Der Abschnitt des Altmühltals zwischen Dietfurt und Kehlheim wird von dem Main-Donau-Kanal dominiert. Die Altmühl ist verschwunden und wurde durch die Schifffshrtsstraße ersetzt. Nur an einigen Stellen ist noch der ursprüngliche Flusslauf in Form von Altarmen zu erkennen.

Mittlerweile hat sich die Natur von dem massiven Eingriffen erholt und der Kanal wirkt nicht mehr wie ein Fremdkörper in der Landschaft. Die anliegenden Orte nutzten die Chance und bauten den Fremdenverkehr aus. Dabei entstanden auch für uns Wohnmobilfahrer einige Stellplätze.

Riedenburg, ein viel besuchter Ort

Für uns ist das Altmühltal fest mit Riedenburg verbunden. Vielleicht liegt es daran, dass wir hier vor vielen Jahren die Veränderung der Landschaft durch den Kanalbau gut nachverfolgen konnten.

Auf dem großen Wohnmobilstellplatz verbrachten wir zwei ruhige Tage und Nächte. Wir gingen entlang das Kanals spazieren und radelten auf dem Altmühltalradweg. Da bei uns die Erholung im Vordergrund stand, ließen wir Höhepunkte wie das Schloss Prunn aus und bewunderten das Bauwerk nur aus der Ferne.

Bilderserie: Wetterstimmungen in Riedenburg

Ein kleines Erlebnis auf dem Stellplatz zeigte uns, dass Wohnmobile in Riedenburg willkommen sind. Durch unseren Sichtschutz der Frontscheibe sürzte unser Parkschein unablesbar für Kontrolleure in die Tiefe. Als wir von einem Spaziergang zum Wohnmobil zurück kamen, befand sich ein vorgedruckter Zettel an der Scheibe: „Bitte das Lösen des Parkscheins nicht vergessen!“. Dies empfanden wir als sehr freundliche Geste. An anderen Orten hätten wir eine Zahlkarte vorgefunden.

Ein steiler Aufstieg in die Schulerloch Tropfsteinhöhle

Bei strahlendem Sonnenschein an einem zu warmen Herbsttag besichtigten wir das Schulerloch, eine kleine Tropfsteinhöhle. Jedoch steht vor dem Abstieg in die Höhle der Aufstieg. Der Weg vom Altmühltal hinauf hinauf trib uns Schweissperlen auf die Stirn, da wirfür das Wetter viel zu dick angezogen waren.

In der Höhle konnten wir uns dann bei konstanten 10!C abkühlen. Im rahmen einer Führung erfährt man viel über die Geologie der Höhle. Die Größe der Tropfsteine ist nicht mit anderen bekannten Höhlen vergleichbar, da das Wachstum sehr langsam verläuft.

Die Besonderheiten der Führung sind der Aufenthalt in der kurzeitig unbeleuchteten Höhle und eine Lichtanimation der Erdgeschichte auf den Wänden. Insgesamt erwies sich der Aufstieg als lohnend.

Noch ein Hinweis für Besucjher: Da das Schulerloch im Winter vielen Fledermäusen als Schlafplatz dient, finden in dieser Zeit keine Führungen statt. Das Betreten der Höhle ist dann verboten.#

Kehlheim, ein Markt sorgt für Besucher

Von Riedenburg sind es nur ein paar Tritte auf das Gaspedal und schon ist Kehlheim erreicht. Die Altmühlt oder der Main-Donau-Kanal mündet in Kehlheim in den Donau. Bei unserem Besuch wunderten wir uns über das hohe Verkehrsaufkommen rund um die Innenstadt.

Mit uns machten sich viele Besucher auf den Weg in die Innenstadt. Dort fanden wir dann die Lösung. Zufällig fiel unser Besuch mit dem Spitzlmarkt zusammen. Die ganze Innenstadt stand voll von Verkaufsständen. Kunstgewerbe, Handarbeiten, Kleidung und viele Dinge mehr gab es zu erwerben.

Der Markt findet immer einmal im Herbst statt. Die nächsten Termine stehen auf der Internetseite der Stadt Kehlheim.

Kehlheim am Markttag

Der überraschende Marktbesuch entschädigte uns für den ausgefallenen Besuch der Befreiungshalle. Bauarbeiten an der Auffahrtsstraße verhinderten die Zufahrt. Zu Fuß wollten wir uns bei dem nebligen Herbstwetter nicht an den Aufstieg wagen.

Der Donaudurchbruch und das Kloster Weltenburg

Das Pech mit der Befreiungshalle glich sich aus, da wir am letzten Betriebstag des Jahres noch das Kloster Weltenburg besuchen durften. Mit dem Schiff fuhren wir durch den Donaudurchbruch zum Kloster.

Die einfache Fahrt vorbei an den Felsen und Bergen dauert etwa 45 Minuten. Der Fahrplan ist so gestaltet, dass die Rückfahrt auch mit anderen Schiffen der Flotte möglich ist.

Am Donaudurchbruch endet die Binnenschifffahrt auf der Donau. Die enge Schlucht ist nicht für große Schiffe geeignet. Früher zogen sich die Flussschiffer an in den Felsen verankerten Ringen gegen die starke Strömung flussaufwärts.

Direkt an den Engstellen entstand das Kloster Weltenburg, eine Benediktinerabtei. Bekannt ist das Kloster für die Klosterkirche und das dunkle Klosterbier. Noch heute wird dort das Weltenburger Klosterbier gebraut. In einer urigen Gastwirtschaft kann das Getränk gleich verkostet werden.

Donaudurchbruch bei Kehlheim und das Kloster Weltenburg

Bei unserem Besuch am letzten Betriebstag probierten wir das Essen und natürlich das Bier der Klosterschänke. Für den herrschenden starken Andrang wurden wir zügig bedient und erhielten schnell unser Essen. Die Qualität unserer Speisen passte.

Insgesamt fanden wir den Ausflug durch die spannende Landschaft abwechslungsreich und interessant. Wir werden die Tour im Frühling wiederholen.

Die Walhalla, ein besonderes Bauwerk

Am weiteren Verlauf der Donau in Donaustauf befindet sich die Walhalla, eine Gedenkstätte der besonderen Art. Das klassizistische Bauwerk auf einer Anhöhe am Donauufer entstand 1842. Bauherr war der König Ludwig I. In dem Gebäude befinden sich Büsten und Gedenktafeln berühmter Persönlichkeiten. Eine wichtige Bedingung zur Aufnahme lautete „teutscher Zunge zu seyn, wird erfordert, um Walhallas Genosse werden zu können“

So gelangten 132 Büsten und 65 Gedenktafeln in das Bauwerk. Noch heute werden die Büsten ungefähr alle 5 Jahre ergänzt. Die Entscheidung trifft der ayerischen Ministerrat auf Empfehlung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

In der Mitte des Bauwerks steht unübersehbar eine Statue des sitzenden Königs Ludwig I. der auf die um ihn herum gruppierten Büsten schaut.

Direkt bei der Walhalla befindet sich ein Parkplatz, den auch Wohnmobile nutzen dürfen. Dann sind es nur wenige Schritte zu dem besonderen Bauwerk. Zweckmäßig ist es, sich vorher über die Öffnungszeiten zu informieren, denn wir standen während der Mittagspause vor verschlossener Tür.

Bilderserie: Dunst an der Walhalla

Leider besuchten wir die Walhalla an einem nebligen Tag ohne Licht für gute Fotos. So entstand bereits vor Ort eine kleine Serie in Schwarz/Weiss. Licht, Bauwerk und meine Stimmung passten zusammen.

Fazit

An der Walhalla endete unser kleiner Ausflug an die Altmühl und die Donau. Wir besuchten uns bereits bekannte und unbekannte Orte und erlebten schöne Tage. Die gesamte Region hat noch viel zu bieten. Sogar an uns Wohnmobilfahrer wurde gedacht, viele Orte bieten Stellplätze an. Wir werden wiederkommen.

letzte Änderung 06/07/2023