Die Einreise nach England
Ein Erfahrungsbericht

Obwohl wir schon mehrfach in England und Schottland waren, machten wir uns diesmal sehr gespannt auf den Weg zur Grenze. Mittlerweile gehört Großbritannien nicht mehr zur EU. Daher interessierten uns die Grenzkontrollen für uns und unseren Hund.

Die Vorbereitungen

Die Vorbereitungen für den Grenzübertritt begannen schon lange vor der Reise. Ebenso entstanden die ersten Kosten. Unsere Reisepässe waren schon viele Jahre abgelaufen. Daher führte uns der Weg zum Fotografen und zum Passamt unserer Stadt.

Zwei Tage vor der Abreise musste unser Hund Sam zum Tierarzt. Dort bekam Sam unter Aufsicht der Tierärztin eine Wurmtablette mit Wurst. Zusätzlich gab es einen neuen Eintrag mit Unterschrift und Stempel im EU-Tierausweis. (Lesetipp: Mit dem Hund nach Großbritannien)

So mit nagelneuen Papieren ausgestattet machten wir uns auf den Weg in den Fährhafen von Dunkerque in Frankreich. Vorher, bei der Fährbuchung, hatten wir unsere Ausweisdaten bereits auf den Webseiten der Fährgesellschaft eingegeben.

1. Die Fahrschein- und Hundekontrolle

An der ersten Kontrollstation prüfte ein Mitarbeiter der Fährgesellschaft die Fährbuchung und die Gültigkeit unserer Pässe. Wie schon vor dem Brexit prüfte der nette Herr die Impfdaten unseres Hundes besonders genau. Weiter ging es zur Passkontrolle.

2. Die Ausreise aus Frankreich

Die französischen Grenzbeamten interessierten sich nur kurz für unsere Pässe. Ein kurzer Blick in die Papiere und es ging weiter zum nächsten Schalter.

3. Die Einreise nach Großbritannien

Bisher gab es keine Schlange an den Schaltern. Das änderte sich jetzt. Wir mussten kurz warten, bis die Fahrzeuge vor uns abgefertigt waren. Die englischen Kontrolleure nahmen die Pässe entgegen und schlossen das Fenster. So konnten wir nicht sehen, was mit unseren Pässen geschah. Nach ca. zwei Minuten erhielten wir die Pässe kommentarlos zurück.

4. Die erste Fahrzeugkontrolle

Schon wenige Meter weiter erfolgte der nächste Stopp. Ein Grenzbeamter (Frankreich?) schaute genau durch die Hecktür unseres Pössl in unseren Keller. Nachdem es anscheinend nichts Interessante zu sehen gab, durften wir weiter.

Auf der Fähre nach England bei 14 Grad und viel Wind

Auf der Fähre in Richtung England, viel Wind und Sonne, aber nur 14Grad C

5. Die zweite Fahrzeugkontrolle

Wieder nach einigen Metern wartete die nächste Kontrolle auf uns. Diesmal schaute sich eine junge Frau aus England unser Fahrzeug genau an. Kühlschrank, Bad, Schrank und der Kasten unter dem Sitz wurden in Augenschein genommen. Diese Aktion war etwas schwierig, da unser Hund von dem fremden Eindringling in sein Reich nicht begeistert war.

Anschließend standen wieder die Hecktüren und unsere Einbauten unter dem Bett zur Kontrolle an. Nachdem ich zwei unserer Kisten herausgenommen hatte, verlor die Beamtin die Lust und wir hatten die Kontrollen hinter uns.

Zusammenfassung

Insgesamt verliefen alle Kontrollen sehr ruhig und in einer sehr freundlichen Atmosphäre. Der Vorgang dauerte ca. 15 Minuten von der Ankunft am Hafen bis zum Erreichen der Warteschlange am Anleger.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass wir am Samstag des langen Himmelfahrt-Wochenendes mit einer keineswegs ausgebuchten Fähre reisten. Ich kann mir vorstellen, dass die ganze aufwändige Prozedur in Dover an einem Hauptreisetag mit mehreren fast gleichzeitigen Fährabfahrten zu Staus und Verzögerungen führt.

Dennoch trauern wir der Zeit vor dem Brexit nach. Es ist das erste Mal in unserem Leben, dass sich Grenzkontrollen verschärft haben. Bisher kannten wir nur immer weitere Erleichterungen im Reiseverkehr. Wie sagte schon Obelix: „Die spinnen, die Britten“

letzte Änderung 08/09/2024