Die Rheinromantik ist den vielen Besuchen dieses Flussabschnitts ein Begriff. Die offizielle Bezeichnung „Weltkulturerbe oberes Mittelrheintal“ ist weitgehend unbekannt. Egal wie das Stück Rheintal von Rheinkilometer 526 bis 593 genannt wird, lohnt sich ein Besuch.
Burgen, Berge und Winzerorte
Auf dem Weg durch das Gebirge suchte sich der Rhein einen kurvenreichen Weg aus. Schonlange nutzen die Menschen den Fluss zum Transport. Während der Wasserweg früher den schwierigen Weg über die Berge ersparte, geht es heute um den Transport von Massengütern.
Zur Kontrolle des Wasserweges und zur Zollerhebung entstanden an den Berghängen zahlreiche Burganlagen und Festungen. Viele Anlagen blieben erhalten oder später modernisiert wieder errichtet. Stellvertreter für die vielen Anlagen sollen hier nur die Feste Ehrenbreitstein bei Koblenz, die Marksburg in Braubach und Rheinfels in St. Goar genannt werden.
An den Hängen wird Weinanbau betrieben. Die bekannten Orte in dem engen Tal verfügen über eine ausgeprägte touristische Infrastruktur mit Campingplätzen, Hotels und Gasthäusern. Durch den starken Schiffsvekehr auf dem Rhein gibt es immer etwas zu sehen. Große Binnenschiffe manövrieren sich um die engen Kurven des Flusses.
Ein Höhepunkt im Tal ist der aus der Sage bekannte Loreleyfelsen. Hier ragt ein fast 200m hoher Felsen weit in den Flusslauf hinein. Für die Schifffahrt stellt diese Engstelle ach heute noch ein großes Hindernis dar.
Leider führen beiderseits des Rheins viel befahrene Bundesstraßen und zwei ebenso stark genutzte Bahnlinien entlang. Der Verkehrslärm gehört im Rheintal immer dazu.
Da es in dem Abschnitt des Rheins keine Brücken gibt, gilt es, sich zu entscheiden, welche Seite des Tales erkundet werden soll. Nicht alle Fähren über den Rhein sind zum Transport eines Wohnmobils geeignet.
Meine Eindrücke und Erfahrungen
Diesmal beginne ich mit dem negativen Teil. Das obere Mittelrheintal ist nicht für lärmempfindliche Besucher geeignet. Die beiden Bundesstraßen und hauptsächlich die vielbefahrenen Bahnstrecken verursachen Tag und Nacht einen erheblichen Lärmpegel. Auch in der Nacht gibt es keine Ruhe, da viele sehr laute Güterzüge verkehren dann durch das Tal. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Züge würden durch das Wohnmobil fahren.
Teilweise gewöhnungsbedürftig ist die sehr starke touristische Ausrichtung der Orte. Wie auch an vielen anderen Orten führt das hohe Besucheraufkommen manchmal zu unschönen Begleiterscheinungen.
Wie immer gibt es natürlich die positive Seite des großen Angebotes für die Besucher. In der Urlaubsregion kann sehr viel unternommen und erlebt werden. Die meisten für die Öffentlichkeit zugänglichen Burgen haben wir besucht und besichtigt. Meist bieten sich herrliche Blicke in das Tal auf die Orte und die Schiffe.
Die Gemeinden bieten den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm. Lohnenswert ist eine Schifffahrt auf dem Rhein. Ich rate, die Fahrt mit den Linienschiffen zu unternehmen. Nach meinen Beobachtungen fahren einige Ausflugsdampfer nur bis kurz vor die Loreley und wenden dann in Sichtweite des Felsens. Die eigentliche Engstelle wird nicht durchfahren.
Für uns Wohnmobilreisende gibt es Stell- und Campingplätze. In der Hauptsaison kann es zu Engpässen auf den Plätzen kommen. Wir besuchen das Rheintal immer mal wieder, übernachten jedoch abseits des Tales um dem Lärm zu entgehen.
Fazit: Für uns ist die Region immer eine Kurzreise wert.
letzte Änderung 05/01/2019