England, Schottland und Wales – Unsere Erfahrungen und Tipps

Dieser Artikel wird derzeit komplett überarbeitet und aktualisiert. Schottland und Wales kommen neu hinzu. Bitte haben Sie Verständnis, dass daher Sprünge imm Text auftreten können.

In den vergangenen Jahren bereisten wir England, Schottland und Wales mit dem Wohnmobil. Im folgenden Artikel fasse ich unsere Erfahrungen zusammen und gebe einige Tipps für Besucher des Landes. Dabei stehen Kleinigkeiten im Vordergrund, die nicht inn jedem Reiseführer zu finden sind.

Küstenweg und Public Footpathes

In allen Teilen Großbritanniens fanden wir schöne Wander- und Spazierwege, Besonders beeindruckt hat es uns, dass die Küste fast immer zugänglich ist. Für uns Kurtaxe-Geschädigten ist es schwer vorstellbar, dass es z.B in Wales einen über 1000 km langen Küstenweg gibt.

Eine weitere Besonderheit sind die auf ein altes Recht zurückgehenden Public Footpathes. Diese ausgeschilderten Wege findet man insbesondere in England sehr häufig. Auf einem Footpath ist es erlaubt, über Weiden und Felder zu gehen. An Zäunen gibt es Übersteighilfen oder Tore für die Wanderer.

Gut ausgebaute Wanderautobahnen darf man nicht erwarten. Oft sind es nur kaum erkennbare Trampelpfade. So stießen wir in Schottland und Wales auf Wege, die nur für sehr trittsichere Wanderer empfohlen werden können.

Allerdings ist Vorsicht geboten, denn nicht jeder Besucher ist von den weidenden Tieren gern gesehen. So überredete uns eine kleine Herde Rinder, lieber einen anderen Weg zu nehmen.

Drive Left, Meilen und Feet

Jeder, der das erste Mal mit einem Fahrzeug nach Großbritannien reist, kennt das Thema. Man überlegt, wie das so werden wird mit dem Linksverkehr. Mir ging es da nicht anders. Nach drei Wochen England muss ich sagen, es ist kein Problem. Die Eingewöhnung geht schnell.

Während unseres ganzen Aufenthalts passierte es mir nur einmal beim Wenden, dass ich auf der falschen Seite die Fahrt fortsetzen wollte. Erst die Lichthupe eines entgegenkommenden Briten brachte mich wieder auf den linken Weg.


Mehr zum Thema: Linksverkehr, das Leben auf der anderen Seite

Viel öfter hatten wir Schwierigkeiten mit der Umrechnung von Meilen und Fuß. Alle Geschwindigkeitsangaben sind in Meilen, Durchfahrtsbeschränkungen werden in Fuß (ft) angegeben. Daher erstellte ich vor der Reise ein kleines Kärtchen mit den wichtigsten Umrechnungen und den Fahrzeugabmessungen in Fuß. Insbesondere bei niedrigen Brücken nutzte ich die Angaben immer wieder.

Enge Straßen und Single Track Roads

Grundsätzlich empfanden wir die Straßen im Vergleich mit Deutschland schmaler. Selbst auf Hauptstraßen  gab es immer wieder Abschnitte, die bei Gegenverkehr ein Anhalten oder Ausweichen erforderlich machten.

Insgesamt sollte man die Abmessungen des Mobils im Griff haben, wenn man auf den Nebenstraßen unterwegs ist. Ab und zu gibt es für Wohnmobile einfach die nur Möglichkeit, an einer etwas breiteren Stelle den Gegenverkehr vorbei zu lassen.

Ein ganz anderes Thema sind die berühmt berüchtigten Single-Track-Roads. Diese einspurigen Straßen sind so eng, dass Fahrzeuge nicht aneinander vorbei kommen. Gegenverkehr kann nur an Ausweichstellen, Passing Places, vorbei fahren.

Dies ist jedoch kein Grund, diese Straßen zu meiden. Die Britten kennen ihre Strecken und wissen, dass es nur partnerschaftlich und mit Rücksicht geht. Wir hatten nur einmal Schwierigkeiten, als sich vor uns drei Busse begegneten. Es mussten zwei Busse an uns und einem anderen Bus vorbei. Da ging es schon um Zentimeter und die Spiegel wurden  eingeklappt. Das ganze verlief ruhig und mit einem Lächeln der Fahrer.

Etwas erschwert wird das Fahren durch die überall gegenwärtigen Hecken an den Straßenrändern. Dadurch werden die Sicht und der Rangierraum stark eingegrenzt. An einer dieser hohen Hecken verlor ich bei einem Ausweichmanöver die Abdeckung der hinteren oberen Begrenzungsleuchte.

Aus meinen Erfahrungen heraus würde ich es Wohnmobil-Anfängern nicht raten, mit einem Mietmobil durch oder Wales zu reisen. Ganz ohne Kontakt mit Hecken und Büschen geht es nicht. Die Zweige sind zwar dünn, können jedoch an den neuen Fahrzeugen Spuren (Astwischer) erzeugen, die nur mit viel Mühe auszupolieren sind.

Tanken ohne Bargeld

Wie bei uns auch differieren die Dieselpreise stark. Oft hatten die Supermarkt-Tankstellen die günstigsten Preise. Öffnungszeiten gibt es nicht, denn das Tanken geschieht meist mit Giro- oder Kreditkarte direkt an der Tanksäule. (Pay at Pump). Nur die Tankstellen an Hauptstraßen verfügen über Kassen, die jedoch nur selten geöffnet sind.

Ein besonderes Thema ist das Tanken in Schottland. Im Norden werden die Tankstellen selten. Dort ist es empfehlenswert, einmal öfter zu tanken. Die dortigen Tankstellen bestehen manchmal nur aus zwei Tanksäulen vor einem Haus. oder an der Straße.

Parken, ein teurer Spass

Diesen Punkt möchte ich nicht übergehen, denn das Parken wirkt sich in England und Wales massiv auf das Reisebudget aus. Die meisten Parkplätze an Sehenswürdigkeiten, in Ortszentren oder an der Küste sind gebührenpflichtig. Das „Pay and Display“ System macht den Kauf eines Parkscheins erforderlich. Nicht selten betragen die Gebühren 3Pfund und mehr.

Spannend fanden wir den Hinweis an einem Automaten in Wales, Dort wurde verlangt, für jede, auch nur teilweise mitbenutzte Parkbox extra zu bezahlen. Für unser damaliges Wohnmobil wären 4 mal Parkgebühren fällig gewesen.

Noch eine kleiner, aber wichtiger Punkt: Höhenbegrenzungen an Parkplatzeinfahrten fanden wir nicht. Liebe Wohnmobilgemeinde, sorgt dafür dass es so bleibt und haltet Euch an die Spielregeln!

Eine weitere Falle sind Autobahnparkplätze an Raststellen. Dort werden ca. 30Pfund fällig, wenn der Aufenthalt 2 Stunden überschreitet. Auch wenn keine Schranken die Ausfahrt verhindern, gilt die Regelung. Die Rechnung kommt später nach hause.

Über das Wetter reden wir nicht

Da wir immer außerhalb der Hauptreisezeit unterqwegs sind, erlebten wir jedes denkbare Wetter. Manchmal hatten wir insbesondere in Schottland den Eindruck. alle Jahreszeiten an einem Tag zu erleben. Wir saßen in der Sonne am Strand und wir verbrachten Regentage im Wohnmobil. Die Temperaturen lagen meist zwischen 18Grad C und 22Grad C.

Wir lernten, weshalb man häufig Engländer mit Sonnenbrand sieht. Im Schatten ist es durch den leichten Wind zu frisch zum Sitzen, in der Sonne besteht dann die Gefahr des Sonnenbrandes.

Auffällig fanden wir, dass die Einwohner die Kleidung bei jedem Sonnenstrahl auf Hochsommer umstellten. Bei wechselhaftem Wetter und 18 Grad C kamen bereits kurze Hosen und Röcke zum Einsatz.

Einkaufen bei Lidl oder Aldi

Zum Einkaufen besuchten wir meist die Supermärkte der Ketten. Einen Tesco-Markt gibt es in jedem größeren Ort. In den letzten Jahren kamen viele Lidl- und Aldimärkte hinzu. Die Öffnungszeiten sind nicht einheitlich und lokal unterschiedlich.

Das Angebot unterscheidet sich nur wenig von unseren Supermärkten. Allerdings gibt es ein für Camper ungünstiges Rabattsystem. Oft gibt es Angebote, zwei oder drei Packungen für einen wesentlich günstigeren Preis zu erwerben. Nur was sollen wir im Wohnmobil mit drei Packungen Margarine oder mit 3 Packungen Toilettenpapier?

Auffällig war das Angebot an fertig oder halb fertig zubereiteten Produkten. Das Gemüse war bereits geputzt und das Fleisch bratfertig vorbereitet. Schwierigkeiten hatten wir wie meist auf Reisen, das richtige Brot zu finden. Da sind wir von den deutschen Bäckern verwöhnt.

Da es in jedem Supermarkt auch rezeptfreie Medikamente frei verkäuflich zu sehr günstigen Preisen gibt, deckten wir uns mit einem Vorrat an Hustensaft, Nasenspray und Kopfschmerztabletten ein. Eine 12 Stück Packung Ibuprofen für 45Cent, da mussten wir zugreifen.

Natürlich nimmt das geschilderte Angebot mit zunehmender Entfernung von großen Orten ab. In den schottischen Highlands oder in Snowdonia gibt es nicht alle paar Kilometer einen großen Einkaufstempel. Dann muss das Angebot eines Tante Emma Ladens reichen.

Beim Bezahlen gehört die Barzahlung mittlerweile zu den großen Ausnahmen. Selbst im kleinsten Laden konnte ich bargeldlos mit Handy oder Smartwatch bezahlen.

Leichte Sprachschwierigkeiten

Es ist logisch, die ganze Welt spricht englisch, wozu brauchen Britten Fremdsprachen? So ist es nicht verwunderlich, dass wir niemanden trafen, der über deutsche Sprachkenntnisse verfügte. Dazu im Gegensatz tolerierten die Einheimischen immer unser holpriges eingerostetes Schulenglisch. Mit einem Lächeln klappte die Verständigung meist.

Allerdings scheiterte ich total, als ich in Schottland spätabends auf derHunderunde von einer Polizeistreife angesprochen wurde. Da ich für einen Einhimischen gehalten wurde, kam der örtliche Dialekt zum Einsatz. Ich verstand kein Wort. Nach meinem „Sorry, i don’t understand“ lachten die Beiden und fuhren weiter.

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Das weiche Brot

Wer noch nicht in Großbritannien unterwegs war, versteht nicht, weshalb dem Brot ein eigenes Kapitel gewidmet wird. Diesw ändert sich, sobald das erste Brot bestrichen wird. Das brittische Brot verwandelt sich sofort in eine weiche Masse, die iden Zähnen keinen Widerstand entgegen setzt.

Wir testeten viele Hersteller und viele Bezeichnungen, das Ergebnis blieb gleich. Mittlerweile versuchen wir immer, ein Baguette oder Chiabatta zu erstehen, obwohl die Qualität sich deutlich von den uns bekannten Spezialitäten unterscheidet.

Hunde

Die Einreise mit dem Hund nach Großbritannien ist nicht ganz einfach. Die regelmäßigen Impfungen müssen lückenlos dokumentiert sein. Ebenso ist es erforderlich, das der Tierarzt das Fressen einer Wurmtablette bestätigt.


Offizielles zum Thema: Bringing your pet to Great Britain

Nach der Einreise erlebten wir Großbritannien als sehr gutes Reiseland. Nie gab es irgendwelche Schwierigkeiten. Auf den Campingplätzen kosteten Hunde keine zusätzliche Gebühr. Manchmal gab es sogar einen zu Platz gehörendes Hundeauslauf.

Nur an wenigen Orten, meist an Badestränden, gibt es Hundeverbote. Allerdings werden frei laufende Hunde selten toleriert. „Under close Control“ dürfen Hunde oft das Herrchen begleiten. So ist es erlaubt,  sogar über Schafweiden zu wandern.

In Wales erlebten wir es immer wieder, dass die Hunde sogar mit an die langen Strände durften. Nur direkt im Badebereich waren die Vierbeiner nicht gern gesehen.

Eine Besonderheit ist es, dass die Engländer konsequent immer die Hinterlassenschaften der Hunde aufräumen. Der entsprechende Beutel gehört immer dazu. Dies gilt sogar in der freien Natur. Es wird immer! geputzt, notfalls auch unter dem Dornenbusch. Daher ist es auch kein Problem, wenn der Hund mal auf dem Campingplatz sein Geschäft verrichtet. Einfach einsammeln und das Thema ist erledigt. Für die Hinterlassenschaften gibt es oft eigene Mülleimer.

Fazit

Zum Weiterlesen

letzte Änderung 01/11/2024